Essen-Holsterhausen. . Die Stadt will drei Wohncontainer als Übergangslösung auf dem Gelände des ehemaligen Jugendzentrums Papestraße anmieten. Bei der Bürgerinformation durch Sozialdezernent Peter Renzel blieben Emotionsausbrüche aus.
Die Stadt muss weitere Plätze für Asylbewerber schaffen. Dafür sollen unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Jugendzentrums an der Papestraße drei Wohncontainer als Übergangsunterkünfte entstehen. Den Umgang der Stadt mit dem Thema im Allgemeinen und die Pläne für Holsterhausen im Besonderen erläuterte Sozialdezernent Peter Renzel jetzt auf der ersten Bürgerinformation zu den geplanten sechs Behelfsunterkünften.
Die Versammlung fand im voll besetzten Saal der Gemeinde St. Mariä Empfängnis statt. Emotionsausbrüche blieben aus. Die Bürger stellten sachliche Fragen nach Zeitplan, Nationalitäten und psychosozialer Betreuung. Zweifel haben die Bürger allerdings, dass die Container spätestens Ende 2015, wie von Renzel angekündigt, wieder verschwinden. „Wenn jemand behauptet, die Entwicklung 100prozentig vorhersagen zu können, lügt er“, gab Renzel zu. Er gehe trotzdem davon aus, dass es sich bei der Papestraße um eine Interimslösung handele, da das Gelände als Ganzes vermarktet werden solle. Sollten die Dauereinrichtungen schneller fertig sein, könne man die Container auch vorher aufgeben.
Die Stadt will drei Container für je 50 Flüchtlinge anmieten, die Ausschreibung soll möglichst zeitnah erfolgen, so Renzel. Er gehe davon aus, dass die Container frühestens im November oder Dezember bezugsfertig seien. Es werde Gemeinschaftsräume und genügend Freiflächen geben, damit die Kinder Platz zum Spielen haben. Insgesamt werden dann in Holsterhausen inklusive Papestraße 226 Flüchtlinge untergebracht sein.
Laut Peter Renzel werden an der Papestraße in erster Linie Serben und Mazedonier, aber auch verstärkt Syrer und Ukrainer einziehen. „Für die Papestraße wie für alle 2014 neu eingerichteten Unterkünfte wird es eine 24-Stunden-Betreuung geben, das heißt, es ist immer jemand vor Ort ansprechbar, auch für die Nachbarn, wenn es Probleme geben sollte“, so Renzel. Mit diesem Modell habe man bisher gute Erfahrungen gemacht. Renzel appellierte an die Anwesenden, einen Runden Tisch zu initiieren, um den „Nachbarn auf Zeit“ die Integration zu erleichtern und es gerade traumatisierten Flüchtlingen zu ermöglichen, zur Ruhe zu kommen.
Hausaufgabenhilfe, Sprachförderung, Grillfeste - wenn sich jemand bereit erkläre, einen Runden Tisch ins Leben zu rufen, werde die Stadt das begleiten und unterstützen. „Es wäre schön, wenn sich bereits heute jemand melden würde“, schloss Renzel die Versammlung.