Essen-Bredeney.. Die Interessengemeinschaft „Bredeney Aktiv“ sieht in dem geplanten Neubau an der Bredeneyer Straße eine Chance auf verkehrsberuhigende Maßnahmen wie Zebrastreifen. Die Stadt hat ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben – die Chance, dass sich an der Situation etwas ändert, ist jedoch gering.
Die Verkehrssituation auf der Bredeneyer Straße, speziell auf dem Abschnitt zwischen Kreuz und Redtenbacherstraße, beschäftigt die Interessengemeinschaft Bredeney Attraktiv schon lange. In dem geplanten Neubauvorhaben im Bereich des jetzigen Kaisers-Supermarkts sieht das Team um Vorsitzenden Lutz Weiler nun die Chance, eine Verkehrsberuhigung durchzusetzen, etwa in Form eines Zebrastreifens. „Unsere Anträge sind in der Vergangenheit immer gescheitert. Die Verwaltung hat das immer mit dem knappen Haushalt und der Straßenbahn begründet, die zum Beispiel eine Verkehrsinsel unmöglich machen würde“, sagt Hans-Ulrich Philipsenburg von Bredeney Attraktiv.
Lutz Weiler vom gleichnamigen Feinkostgeschäft beobachtet seit Jahren die Entwicklung auf der Bredeneyer Straße: „Vor allem ältere Kunden sind oft verunsichert. Viele fühlen sich regelrecht gejagt auf der breiten Straße mit ihrem zunehmenden Verkehr.“ Insbesondere vormittags und zu Messezeiten nutzten viele Pkw- und Lkw-Fahrer die Route als Alternative zur ebenfalls verstopften Alfredstraße, die parallel verläuft.
Tempo-30-Zone als Option?
In Verbindung mit dem geplanten Bauvorhaben – es soll nach Wunsch des Verbands öffentlicher Versicherer ein moderner Wohn- und Geschäftskomplex entstehen – liegt nun eine Stellungnahme der Stadt vor, die ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben hat. „Die Chance auf verkehrsberuhigende Maßnahmen ist aber gering. Zum einen, weil es der Stadt an finanziellen Mitteln fehlt. Zum anderen durch die bereits vorhandene Ampel am Bredeneyer Kreuz, die die Stadt in ihren bisherigen Stellungnahmen für ausreichend erachtet hat“, sagt Brigitte Harti, Verwaltungsbeauftragte der zuständigen Bezirksvertretung IX.
Philipsenburg und Weiler setzen indes auf die Baustelle, die aller Voraussicht nach im dritten Quartal 2015 entstehen könnte, wenn der Neubau abgenickt wird. „Dann müssten ohnehin Querungshilfen geschaffen werden. Die könnte man dann doch auch bestehen lassen“, hoffen die Ehrenamtlichen von Bredeney Attraktiv. Auch für Brigitte Harti wäre das eine Option – wenn der Investor bereit wäre, Geld dafür in die Hand zu nehmen: „Die Stadt wird das sicherlich nicht finanzieren.“
Rigorose Maßnahmen gefordert
Ginge es nach Bredeney Attraktiv, würden rigorosere Maßnahmen ergriffen, um die Situation auf der Bredeneyer Straße zu entspannen. So könnten sie sich beispielsweise auch die Einrichtung einer Tempo-30-Zone vorstellen. Das würde auch Radfahrern etwas mehr Sicherheit verschaffen, die aktuell zwischen parkenden Autos und Straßenbahnschienen oft gezwungen werden, auf den Bürgersteig auszuweichen. „Wir werden an dem Thema dran bleiben“, verspricht Weiler, „das bewegt die Menschen hier.“