Essen-Margarethenhöhe. . Der Landessportbund hat die Kindertagesstätte Heilige Familie als Bewegungskindergarten zertifiziert. Die Erzieherinnen machen nun den Übungsleiterschein. Neue Klettergeräte stehen bereits und Kontakte zum Tusem sind geknüpft.
„Der Bedarf an Kita-Plätzen ist groß, aber man muss sehen, dass man sich positioniert, denn auch unter den Kitas gibt es eine Art Konkurrenz“, sagt Birgit Huxoll (55), Leiterin der katholischen Kindertagesstätte Heilige Familie am Lehnsgrund. Um so mehr freut sie sich, dass die Idee, die Kita als „Bewegungskindergarten“ zertifizieren zu lassen, so gut ankam. Vor kurzem konnten Mitarbeiterinnen, Eltern und Kinder die Verleihung der Plakette durch den Landessportbund feiern.
Mit dem neuen Schwerpunkt „Bewegung“ habe die Kita, die dem Zweckverband im Bistum angegliedert ist, an Profil gewonnen, so die Leiterin. Seit die Kita vor 59 Jahren gegründet wurde, hätten sich die Rahmenbedingungen immer wieder geändert. „Das Thema Bewegung hat an Bedeutung gewonnen, so dass wir uns im letzten Jahr überlegt haben, dem Rechnung zu tragen“, sagt Huxoll. Die Konkurrenz zu den beiden anderen Kitas auf der Margarethenhöhe - der evangelischen und der der Arbeiterwohlfahrt - sei eher angenehmer Natur, aber „die Eltern fahren die Kinder auch durchaus in die Nachbarstadtteile.“
Die Kita Heilige Familie ist mit 48 Kindern in zwei Gruppen eher klein. „Mehr lassen unsere sehr begrenzten räumlichen Möglichkeiten nicht zu“, so die Leiterin. So nehme man weiterhin ganz traditionell Drei- bis Sechsjährige auf. Ziel sei natürlich, auch unter Dreijährige zu betreuen, was aber aus Kostengründen bisher nicht realisiert worden sei. „Dabei ist auch hier auf der Margarethenhöhe der Bedarf für Kinderbetreuung ab zwei Jahren durchaus gegeben“, erläutert die Leiterin.
Bei dem neuen Schwerpunkt gehe es darum, den Alltag bewegter zu gestalten. „Zum Turnen, Fußball oder Ballett gehen die Kinder oft sowieso“, so Huxoll. Ganz wichtig sei, die Eltern einzubinden. Im Rahmen des Projekts nahmen die Kita-Mitarbeiterinnen Kontakt zum benachbarten Sportverein Tusem auf, wo die Kinder jetzt einmal pro Woche den Turnraum nutzen können. Davon profitieren Kita und Verein: die Kita, weil sie trotz ihres begrenzten Platzes Hallensport anbieten kann; und der Verein, weil die Kinder vielleicht so auch Spaß am Vereinssport bekommen und Mitglied werden.
In Absprache mit der Bewegungswerkstatt und mit Hilfe von Sponsoren wurden Wackelhocker und drei neue Spielgeräte angeschafft: ein Mikado-Klettergerät, ein Niedrigseil-Garten und eine Schaukel für den Innenbereich. Birgit Huxoll und eine Erzieherin absolvierten bereits den Übungsleiter-Kurs, die anderen Mitarbeiterinnen sollen in den kommenden beiden Jahren folgen. Die neuen Angebote helfen laut Huxoll nicht nur, die Fitness der Kinder zu verbessern. Sie machen den Nachwuchs auch selbstständiger und verbessern das Selbstwertgefühl, weil die Kinder bestimmte Bewegungsformen gut beherrschen.