Essen-Bredeney. . Ein Vermächtnis war der finanzielle Grundstein für den Bau der Seniorenwohnanlage am Brandenbusch. Ein Industriellen-Ehepaar hinterließ der ev. Gemeinde Bredeney vier Millionen D-Mark, für die eigentlich ein Altenheim gebaut werden sollte.

Manchmal muss man einfach Glück haben: So ging es der evangelischen Kirchengemeinde Bredeney, die vor 25 Jahren ihre Seniorenwohnanlage Kruyk-Stiftung am Brandenbusch eröffnen konnte. Die Gemeinde verdankt den Bau der Seniorenwohnanlage dem Bredeneyer Industriellen-Ehepaar Ludwig und Ida Kruyk. Deren Sohn Kurt, ein Mediziner, war im Zweiten Weltkrieg gefallen, das Ehepaar hatte keine Erben.

Mit einer Andacht am Mittwoch, 4. Juni, 17 Uhr, in der Kirche am Brandenbusch für Bewohner der Anlage und Gemeindeglieder sowie anschließendem Empfang ab 18 Uhr im Gemeindesaal wird das Jubiläum gefeiert. Erwartet werden Stadtvertreter und die neue Superintendentin Marion Greve. Der Posaunenchor sorgt für Musik, ebenso wie ein Chor aus Bewohnern und Grundschülern.

„Das Vermächtnis wurde der Gemeinde schon 1969 angekündigt. Der Erbfall trat dann 1983 ein und die evangelische Gemeinde Bredeney erhielt vier Millionen D-Mark mit der Auflage, davon ein Altenheim zu bauen“, erklärt Harald Treptow, Vorsitzender des Presbyteriums. Laut Stadt habe es damals aber keinen Bedarf für Altenheimplätze gegeben, so dass das Geld für den Bau von Seniorenwohnungen eingesetzt wurde. Am 4. Juni 1989 konnten die insgesamt 31 Wohnungen mit einer Größe von 39 bis 73 Quadratmetern eingeweiht werden. Insgesamt seien zehn Millionen D-Mark für das Projekt aufgewendet worden, denn die Gemeinde habe das Grundstück zur Verfügung gestellt. Das alte Pfarrhaus sei abgerissen und der Bereich um die Kirche neu gestaltet worden, berichtet Treptow.

„Für uns als Gemeinde ist die Kruyk-Stiftung ein echter Glücksfall. Die Anlage trägt sich nicht nur selbst, sondern füllt auch durch die Überschüsse die Gemeindekasse, wofür wir sehr dankbar sind“, so Treptow. Die Wohnungen sind an Einzelpersonen und Paare vermietet, die weder aus der Gemeinde stammen noch evangelisch sein müssen. In der Praxis seien es aber viele Bredeneyer, die dort leben, solange sie noch selbstständig für sich sorgen können. Es gebe eine Warteliste von Senioren, die sich kleiner setzen wollten, die Barrierefreiheit und die Rufanlage für Notfälle zu schätzen wüssten.

Zwei Bewohner leben bereits seit der Eröffnung in der direkt neben Kirche und Familienzentrum gelegenen Anlage. „Die Senioren kochen in der Regel selbst, aber es gibt Gemeinschaftsräume, um Gymnastik oder ein gemeinsames Frühstück zu organisieren“, so Treptow. Ganz offiziell heißt das Haus übrigens Anna-und-Dr.-Kurt-Kruyk-Stiftung, benannt nach Mutter und Sohn der Stifter.