Essener Süden. . Noch haben sich die Grünen im Essener Süden nicht festgelegt, welchen Politiker sie im Rennen um das Amt des Bezirksbürgermeisters unterstützen werden – oder ob sie gar selbst einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Mit ihren drei Stimmen wird die Fraktion damit entscheidend sein bei der Sitzung am 12. Juni.

Hinter verschlossenen Türen wird noch viel geredet: Wer bei der konstituierenden Sitzung am kommenden Donnerstag, 12. Juni, zum neuen Bezirksbürgermeister gewählt wird, ist völlig offen. Die CDU schickt mit Hans Schippmann einen erfahrenen Kenner der Essener Politik ins Rennen: Fast 40 Jahre saß der 66-Jährige aus Stadtwald im Rat der Stadt, war fast 30 Jahre lang Vorsitzender des Schulausschusses.

Als Vorsitzender des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen sowie als langjähriges Aufsichtsratsmitglied der Theater- und Philharmonie Essen ist der pensonierte Lehrer zudem ein Insider der Essener Kulturlandschaft. Innerhalb der CDU gilt Schippmann als Vermittler und würde diese Funktion gern auch in der Bezirksvertretung II einnehmen. „Mit mehr Zusammenarbeit ließe sich mehr für die Bürger tun“, so Schippmann.

SPD möchte an rot-rot-grüner Mehrheit festhalten

Als Mediator hat sich auch sein Konkurrent Gerhard Barnscheidt in der jüngsten Vergangenheit hervor getan. Im Januar 2012 hatte der Politiker aus Stadtwald das Amt des Bezirksbürgermeisters übernommen. Die Sozialdemokraten setzen weiterhin auf den 68-Jährigen, der den Stadtbezirk II im Seniorenbeirat vertritt und der den demografischen Wandel zu seinem Thema erklärt hat. Darüber hinaus möchte die SPD gerne an der Mehrheit der vergangenen fünf Jahre festhalten: „Wir wünschen uns weiter die Zusammenarbeit mit Grünen und Linken, schließlich haben wir als Koalition gut zusammengearbeitet“, so SPD-Fraktionschef Peter Lankes.

Das Zünglein an der Waage werden damit die Grünen sein: Mit ihren drei Stimmen können sie für die nötige Mehrheit sorgen. Dabei haben sie sich noch keineswegs auf einen Kandidaten festgelegt oder gar entschieden, einen eigenen Bezirksvertreter ins Rennen zu schicken: „Noch ist alles offen, beides wäre möglich. Wir werden uns in der Stadtteilgruppen-Sitzung am Mittwoch dieser Woche intern beraten“, so Grünen-Bürgermeister Rolf Fliß auf Anfrage.