Essen.. Hohlräume wurden unter Wittenbergstraße in Essen entdeckt: Die für Bergbauschäden zuständige Bezirksregierung Arnsberg beginnt in den nächsten Tagen mit Probebohrungen, um das genaue Ausmaß festzustellen. Auch auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Schule in Essen wurde ein Hohlraum entdeckt.
Noch ist weitgehend unklar, was genau unter der Asphaltdecke der Wittenbergstraße schlummert: Fest steht nur, dass sich dort ein alter Stollen der 1949 stillgelegten Zeche Ludwig finden wird.
Das haben routinemäßige Sichtungen im Archiv des Bergbauamts ergeben. „Auf Grundlage historischer Dokumente entscheiden wir, an welchen Stellen wir Probebohrungen vornehmen und wo mit Verfüllungen zu rechnen ist“, sagt Christoph Söbbeler, Sprecher der für Bergbauschäden zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. Die rechnet landesweit insgesamt mit rund 50.000 solcher Altlasten, die durch den Bergbau verursacht wurden. Vor allem Fundorte in Innenstädten hätten dann natürlich Vorrang, um die Gefahr eines Tagesbruchs zu verhindern.
Weiterer Stollen entdeckt
Das schwere Baugerät jedenfalls steht auf dem Parkplatz des ETB-Stadions am Uhlenkrug schon bereit. In den nächsten Tagen sollen die Probebohrungen Erkenntnisse darüber geben, wie groß der Stollen unter der Wittenbergstraße in Wirklichkeit ist. „Die alten Dokumente geben oft nur vage Aufschluss über die tatsächliche Situation vor Ort“, so Söbbeler. Aktuell stecke man noch mitten in den Vorbereitungen, könne er noch keine Details zum genauen Ablauf oder zur Dauer der Arbeiten nennen, beteuert der Sprecher. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass Teilbereiche der Wittenbergstraße und eventuell auch der angrenzenden Wittekindstraße gesperrt werden könnten. Die benachbarte A52 sei von dem Hohlraum nicht betroffen.
Mögliche Sperrungen werden mit dem städtischen Amt für Straßen und Verkehr erst abgesprochen, sobald das genaue Ausmaß des Hohlraums fest steht. Das ist an dieser Stelle nicht zuletzt auch wegen der über die Wittenbergstraße führende Spurbus-Linie der Evag wichtig.
Auch an anderer Stelle im Essener Süden wurde ein alter Stollen ausgemacht: bei Bodenuntersuchungen für den Neubau der Kindertagesstätte auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Grundschule an der Elbestraße. Ein Unternehmen ist von der städtischen Immobilienwirtschaft mit Probebohrungen beauftragt worden, die auch an dieser Stelle nähere Informationen über das genaue Ausmaß geben sollen. Die Schulleitung ist informiert. Inwieweit sich mögliche Arbeiten auf den Schulbetrieb auswirken können, ist noch unklar.