Essen-Haarzopf. Die Teilnehmer am Haarzopfer Bürgerspaziergang bekräftigen die Forderung nach einem Kunstrasenplatz für die Sportanlage am Föhrenweg. Sie fragen außerdem nach der noch ungewissen Zukunft des Schulgeländes an der Hatzper Straße.

Ein Fußballtraining beim SuS Haarzopf am Föhrenweg im Regen hat fast etwas Nostalgisches – eine Schlammschlacht, wie sie früher normal war. Zeitgemäß ist das Zocken auf Asche aber längst nicht mehr. Erst recht, wenn der Regen den Platz in eine Pfützenlandschaft verwandelt.

Während die kleinen Fußballer an diesem Regentag versuchen, Tore zu schießen, diskutieren die Teilnehmer des Bürgerspaziergangs im Vereinsheim über die Zukunft der Anlage. „Im Sommer verschwinden die Sportler hinter einer dicken Staubwolke. Und im Winter, bei Frost, ist der Platz überhaupt nicht bespielbar“, erklärt Dietmar Matzke von der Bürgerbewegung. „Von den veralteten Umkleidekabinen und der Halle aus den 1950er Jahren mal ganz abgesehen.“ Genau aus diesen Gründen würden viele Sportler zu anderen Vereinen, die mittlerweile einen Kunstrasenplatz und modernere Anlagen haben, abwandern. Um also wettbewerbsfähig zu bleiben und der Haarzopfer Jugend etwas bieten zu können, brauche Haarzopf die Kunstrasenanlage unbedingt.

Das ist derzeit nicht das einzige Problem im Stadtteil, und so macht sich die Gruppe zu Fuß auf den Weg zur Hatzperschule an der Hatzper Straße, die im Sommer mit dem Umzug der Schüler in den Neubau an der Raadter Straße leergezogen wird. Immer wieder fallen Stichworte wie barrierefreies, seniorengerechtes und bezahlbares Wohnen. „Haarzopf ist ein alternder Stadtteil. Damit ältere Menschen auch zukünftig hier bleiben können, muss genau für diese Menschen etwas passieren“, fordert Matzke. Die Rede ist vor allem von einem Investor, der gefunden werden muss, um auf dem Gelände der alten Hatzperschule seniorengerechtes Wohnen zu ermöglichen.

Eine Bürgerin, die unmittelbar in der Nähe zu der Schule wohnt, macht sich Sorgen: „Wer weiß, ob das Gebäude nicht verrottet oder ob dort vielleicht randaliert wird? Oder noch schlimmer: Vielleicht wird dort ja auch ein großer Discounter gebaut?“ Doch in dieser Angelegenheit kann SPD-Ratsherr Thomas Rotter sie beruhigen: „Das Gebäude steht auf der Abrissliste. Und für den Fall, dass ein Discounter Interesse bekundet, wird sofort eine Veränderungssperre verhängt.“

Nach den zwei Problempunkten hat Matzke aber auch Positives zu berichten: Der Bürgerpark sei sehr gut angenommen worden und werde regelmäßig von den Bürgern gepflegt. Erst kürzlich pflanzten einige Haarzopfer dort 400 Stiefmütterchen. Am 13. Juni findet ab 15 Uhr ein Fest für alle Helfer und Bürger statt. In der Adventszeit soll es ein „Parkleuchtenfest“ geben.

Für einen Kunstrasenplatz hat SuS Haarzopf mittlerweile rund 40 000 Euro an Spenden gesammelt. Ziel sind 150 000 Euro, die zu der Gesamtsumme von 450 000 Euro beigesteuert werden sollen.

Über die Zukunft der Anlage diskutieren beim Stadtteilspaziergang Dietmar Matzke von der Bürgerbewegung Haarzopf, Horst Holtwiesche vom Bürgerverein, Thomas Rotter, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Planungsausschusses, die SPD-Landtagsabgeordnete Britta Altenkamp, der Vorsitzende der SuS-Fußballer Ulrich Ostermann, sowie einige interessierte Bürger.

Altenkamp ist sich der Notwendigkeit einer solchen Anlage durchaus bewusst. Sie habe sowohl den Sport-, als auch den Schuldezernenten angeschrieben, sowie einen Brief an Oberbürgermeister Reinhard Paß geschickt, rechne jedoch nicht mehr mit einer Antwort vor den Kommunalwahlen. Sie wünsche sich vor allem eine Antwort mit genauem Zeitfenster.