Essen-Rüttenscheid.. Der Betreiber der Metropolrad Ruhr-Stationen möchte in Rüttenscheid an gleich acht Stellen sein System erweitern. Auch die Stadt sattelt um: So soll die Eleonorastraße noch in diesem Jahr für 55 000 Euro zur Fahrradstraße werden.
Rüttenscheid als Hochburg des Mietrads? An gleich acht Stellen möchte Verleiher Metropolrad Ruhr allein in diesem Stadtteil sein Mietrad-System ausbauen. Über die Erweiterung der Stationen entscheidet die Bezirksvertretung II in ihrer Sitzung am Donnerstag, 22. Mai. „Der Betreiber sieht im Stadtteil Rüttenscheid erhebliches Potenzial, um weitere Nutzer zu gewinnen“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, die einen Ausbau befürwortet. Parkplätze würden an keinem der vorgeschlagenen Standorte wegfallen (siehe Info).
Aktuell können die Räder im gesamten Bezirk II an neun Stellen ausgeliehen werden. Dabei liege vor allem in Rüttenscheid der Anteil derjenigen, die das Mietrad auf dem Weg zur Arbeit nutzen, bei rund 80 Prozent, weiß Mareike Rauchhaus, Sprecherin von Nextbike, dem übergeordneten Betreiber von Metropolrad Ruhr. Das belegten auch die Stoßzeiten für die Ausleihen, die in den Morgenstunden zwischen 7 und 9 Uhr und am späten Nachmittag lägen.
Rüttenscheider Stern eine der meist frequentierten Stationen im Ruhrgebiet
Ronald Graf, Chef des Stadtplanungsamts und Mitglied im Arbeitskreis Radverkehr, hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Rund um den Baldeneysee steigen die Zahlen der Touristen, in Stadtteilen wie Rüttenscheid hingegen wächst der Anteil der Rad-Pendler. Ein Ausbau des Systems ist sinnvoll.“ Im Rahmen der Bewerbung als grüne Hauptstadt würde Essen den Anteil der Radfahrer im Stadtverkehr gern von fünf auf zehn Prozent erhöhen.
Maßnahmen bündeln
Um das zu erreichen, müsse man kleine und größere Maßnahmen bündeln, so Graf: „Einbahnstraßen für Fahrräder öffnen, Haltegriffe an den Ampeln einrichten, das Aufbringen von Schutzstreifen auf den Hauptverkehrsstraßen. Selbst im Kleinen lässt sich viel bewegen.“
Eine größere Maßnahme soll noch in diesem Jahr an der Eleonorastraße an der Grenze zu Bergerhausen umgesetzt werden: Der Einbahnstraßenabschnitt, der vor allem von Anwohnern genutzt wird, soll auf dem Stück zwischen Susanna- und Sabinastraße Fahrradstraße werden. Damit hätte der Radverkehr dort Vorfahrt und würde an den bestehenden Radweg, der weiter über die Richard-Wagner-Straße führt, anknüpfen. Insgesamt plant die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 55.0000 Euro; 75 Prozent davon werden bezuschusst.