Essen-Bergerhausen. . Die Bezirkssportanlage Am Krausen Bäumchen hat zwei Kunstrasenplätze, aber Sanitäranlagen und Umkleiden sind marode. Drei Vereine teilen sich die Anlage und hoffen auf eine Sanierung. Die Anwohner klagen über Lärm und „Wildpinkler“.
Außen hui, innen pfui - so beschreiben die Vertreter des ESC Rellinghausen die Bezirkssportanlage Am Krausen Bäumchen. Um auf die stark renovierungsbedürftigen Umkleiden, Schiedsrichterkabine und Sanitäranlagen hinzuweisen, trafen sich die Vereinsverantwortlichen mit den Vertretern der örtlichen SPD auf der Sportanlage. Seit gut zwei Jahren gibt es dort zwei Kunstrasenplätze, einen größeren und einen kleineren Ascheplatz. „Für die Anlage der Kunstrasenplätze mussten wir ja damals fusionieren“, sagt Jürgen Gärtner. Die Anlage teilen sich jetzt drei Vereine: der dort beheimatete ESC Rellinghausen, der ETB Schwarz-Weiß Essen und Yurdumspor.
Allein der ESC hat 16 Jugendteams, drei Senioren- und zwei Altherrenmannschaften. Die erste Mannschaft spielt in der Landesliga. „Wenn wir Gastmannschaften, die teils mit großem Tross mit Betreuern und Physiotherapeuten anreisen, hier empfangen, ist der Zustand der Umkleiden für uns sehr unangenehm“, erklärt der ESC-Vorsitzende. Die sechs Umkleidebereiche seien zu klein und in schlechtem Zustand. Auch die Anzahl reiche bei weitem nicht für die vielen Nutzer, die täglich vor allem ab 18 Uhr die Anlage nutzten. „Der Trainingsplan schiebt sich zeitlich nach hinten, weil wir ja gar keine Möglichkeit haben, uns umzuziehen“, erklärt Gärtner. Manchmal müssten sich zwei, drei Teams eine Kabine teilen.
Komplette Renovierung würde eine Million Euro kosten
Umkleiden und Sanitäranlagen befinden sich in einem Container, der laut ESC-Vorstand nur für 15 Jahre gedacht war, jetzt aber schon seit rund 30 Jahren genutzt wird. Dementsprechend sind die Türen abgesplittert, Waschbecken und Duschen teils rostig oder gar defekt, die Fliesen zeigen Risse, die Decken-Paneele sind verbogen und löcherig. „Von den sechs Duschen hier funktionieren nur zwei“, demonstriert Jürgen Gärtner im Sanitärbereich einer Umkleidekabine. Ähnlich sehe es in den anderen Umkleiden aus. „Uns geht es erstmal darum, die Diskussion über das Thema in Gang zu bringen und die Missstände aufzuzeigen, so dass dann entsprechende Anträge im Rat formuliert werden können“, sagt er.
Laut Ingo Vogel, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, würde die Komplett-Renovierung und Erweiterung der Kabinen und Sanitäranlagen wohl rund eine Million Euro kosten. Eine reine Innenraum-Verschönerung komme natürlich preiswerter. „Wie die Zukunft der Anlage Am Krausen Bäumchen aussehen wird, muss in Absprache mit Sportverwaltung und Essener Sportbund entschieden werden“, so Vogel.
Auf neue und zusätzliche Toiletten hoffen auch die Anwohner der Sportanlage. Sie leiden nicht nur unter Lärm bis in die späten Abendstunden. Noch schlimmer sei, dass viele gar nicht erst den Weg zu den maroden Sanitäranlagen antreten würden, sondern direkt an den Zaun urinierten, der Sportanlage und Gärten voneinander trenne. „Früher, als es noch keinen Kunstrasenplatz gab und nicht so viele Vereine hier spielten, war das alles noch erträglich. Jetzt ist die Belastung so groß, dass wir schon krank geworden sind“, sagt Anwohnerin Jutta Nöckel. Sie beklagt, dass die Ballfangzäune nicht richtig platziert seien und häufig Bälle in den Gärten landeten, „Dann klettern sie einfach über den Zaun, um sie wieder zu holen. Das alles führt zum Wertverlust unserer Häuser“, klagt die Anwohnerin, die nicht nur auf bauliche Veränderungen, sondern auch auf mehr Rücksichtnahme hofft.