Essen-Holsterhausen. . Grün und Gruga hat zwei Zierkirschen an der Langenbeckstraße gefällt. Die Anwohner hoffen jetzt, dass auch Zierkirschen nachgepflanzt werden - was Grün und Gruga verspricht. An der Ladenspelderstraße werden unangenehm riechende Ginkgos durch Ahorn-Bäume ersetzt.
Sorgen um ihre Zierkirschen-Allee machen sich die Anwohner der Langenbeckstraße. Zwei der rund 20 Bäume, die im Frühjahr rosa blühen, sind jetzt gefällt worden. „Erst standen dort Halteverbotsschilder, dann rückten Arbeiter an und fällten zwei der japanischen Kirschbäume“, ärgert sich Renate Knoch (69).
Sie wohnt seit zehn Jahren an der Langenbeckstraße unweit des Gemarkenplatzes und schätzt ihr Wohnumfeld eigentlich sehr. „Kann ja sein, dass die Bäume krank waren, aber hoffentlich pflanzt die Stadt hier wieder Zierkirschen“, sagt Renate Knoch. Daran hat sie allerdings Zweifel. da vor einigen Jahren schon einmal Kirschbäume gefällt und stattdessen Haselbäume gepflanzt wurden. „Das haben wir erst gar nicht gemerkt, bis die Bäume größer wurden und sich statt rosa Blüten hängende Kätzchen zeigten“, erinnert sich Knoch. Das sei kein gleichwertiger Ersatz, findet auch Nachbarin Elke Immel, die sich seit 40 Jahren in jedem Frühling an der rosa Blütenpracht erfreut.
Im benachbarten Rüttenscheid sei man doch so stolz auf die Kirschblüte, die jedes Jahr viele Bewunderer finde. „Da werden doch sogar Bäume mit der falschen Blütenfarbe im jeweiligen Bereich ausgetauscht. Dann müssten ja welche übrig sein. Vielleicht können wir die ja in Holsterhausen bekommen, egal ob rosa oder weiß“, schlägt Renate Knoch vor.
„Die Bäume hatten eine Pilzerkrankung und waren nicht mehr standsicher“, erklärt Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga, die Fällung. „Es werden im Frühjahr nicht zwei, sondern drei Kirschbäume nachgepflanzt“, verspricht Spengler.
Ein anderes Problem gab es an der Ladenspelderstraße zwischen Holsterhauser und Hufelandstraße. Dort musste Grün und Gruga in den vergangenen Tagen zehn weibliche Ginkgo-Bäume entfernen, was für Empörung bei einigen Bürgern sorgte. „Die Fruchtbildung war für die dortigen Anwohner nicht mehr zumutbar“, so Eckhard Spengler. „Die Samenschale der Früchte entwickelt im ausgereiften Zustand einen unangenehmen Geruch nach ranziger Butter.“ Verantwortlich dafür seien die in der Samenschale enthaltenen Fettsäuren Butter- und Capronsäure. Beim Austreten des Saftes könne es durch bestimmte Verbindungen zu Hautreizungen und Allergien kommen, erklärt Spengler.
Als die Bäume vor rund 20 Jahren gepflanzt wurden, habe man noch nicht nach männlichen oder weiblichen Ginkgos unterscheiden können. Statt Ginkgos würden an den Standorten Ahorn-Bäume nachgepflanzt. Darüber sei die Bezirksvertretung III (Essen-West) im Oktober 2013 informiert worden.