Nach Blitzeinschlag wird St. Hubertus-Kirchturm aufgebaut
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Essen-Bergerhausen. . Die Gemeinde St. Hubertus und Raphael in Essen-Bergerhausen hofft, dass die Sanierung des Kirchturms noch im Frühjahr beginnen kann. Sechs Meter hatte der Turm nach einem Blitzeinschlag und anschließendem Brand im Januar eingebüßt. Das Bistum übernimmt den Großteil der Kosten.
„Wir hatten noch Glück im Unglück. Es ist immerhin niemand verletzt worden“, resümiert Altfrid Norpoth vom Vorstand des Gemeinderates St. Hubertus und Raphael. Genau einen Monat ist es her, dass der Kirchturm an der Töpferstraße nach einem Blitzeinschlag in Brand geriet und sechs Meter seiner Spitze einbüßte. Inzwischen steht fest: Der Turm wird auf jeden Fall restauriert.
„Eigentlich könnten wir jetzt schon mit dem Wiederaufbau beginnen“, sagt Norpoth. Was natürlich Wunschdenken ist, denn noch läuft die Ausschreibung für das Gerüst. Für rund zwei Jahre wird der Turm komplett eingerüstet.Die Gemeindemitglieder hoffen, dass es vielleicht schon im März losgehen kann. „Alles soll wieder so werden, wie es vor dem Brand war“, sagt das engagierte Gemeindemitglied Herbert Engel (72). Den Großteil der Wiederaufbaukosten werde das Bistum übernehmen, das für solche Schäden Rücklagen hat. Alle Kirchengebäude gegen Sturm, Feuer und ähnliches zu versichern, wäre schlicht zu teuer, so Norpoth.
Die Gemeinde selbst hat ein Spendenkonto eingerichtet und wird einmal im Monat eine Türkollekte für die Turmsanierung veranstalten. Über 5000 Euro sind bereits zusammengekommen. Dachdecker haben in den vergangenen Tagen bereits die Schäden an tiefer liegenden Dächern ausgebessert, die durch verbrannte Holzstücke verursacht wurden.
Die Gemeinde sei seit dem Brand enger zusammengerückt, und auch aus den Nachbargemeinde habe es Hilfsangebote gegeben, sagt Norpoth. Jetzt blicke man optimistisch in die Zukunft, aber vergessen werde man den 3. Januar nie – jenen Freitagabend, an dem ein heftiges Gewitter über Essen tobte. Kurz nach 19 Uhr war der Blitz in den mit 74 Metern höchsten Kirchturm der Stadt eingeschlagen. „Das ist immer mal wieder passiert, auch wenn wir einen voll funktionstüchtigen Blitzableiter haben. Aber nie hat es gebrannt“, sagt Norpoth. Dieses Mal war alles anders: Erst gab es Funkenflug, später brannte die Turmspitze.
Blitzeinschlag in Kirche St. Hubertus
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Das in der Brandnacht gerettete rund 80 Kilo schwere Edelstahlkreuz, an dem man die Spuren des Blitzeinschlages noch deutlich erkennen kann, liegt jetzt in der Kirche vor dem Altar. Dort wird es bis zum Abschluss der Turmsanierung bleiben. Die verkohlten Überreste des Holzsockels, auf dem das Kreuz befestigt war und die noch intensiven Brandgeruch verströmen, liegen jetzt draußen neben der Kirche. „Der Pastor will sie aufheben“, so Norpoth. Alle Kunstgegenstände haben den Brand unbeschadet überstanden. Das Loch in der Spitze aber bleibt vorläufig offen: Wenn die Luft zirkuliert, trocknet der bei den Löscharbeiten durchnässte Turm besser aus.
Die katholische Gemeinde St. Hubertus und Raphael entstand 2005 aus der Fusion von St. Hubertus an der Töpferstraße und der zweiten Bergerhauser Gemeinde St. Raphael an der Ahrfeldstraße. Seit 2008 gehört die Gemeinde zur Pfarrei St. Lambertus. „Die Verwaltung wird von St. Lambertus aus geregelt, die Seelsorge von hier aus“, sagt Altfrid Norpoth. Seit rund sieben Jahren wird St. Hubertus und Raphael von Pastor Ludger Toups geführt. „Wir haben viele junge Familien in der Gemeinde und einen relativ jungen Chor, der von Walburga Höller geleitet wird und regelmäßig die Messen mitgestaltet“, so Norpoth.
Die Gemeinde St. Hubertus und Raphael hat rund 4500 Mitglieder. In diesem Jahr wird das 100-jährige Bestehen der Kirche gefeiert, die im Jahr 1914 fertiggestellt wurde. Neben anderen Veranstaltungen ist für den 28. und 29. Juni ein großes Gemeindefest geplant. „Wir werden trotz des Brandes auf jeden Fall feiern“, ist Norpoth überzeugt. Eigentlich sollte in diesem Jahr die Außenhaut des Turmes überarbeitet werden. Die war vor etwa 20 Jahren saniert worden. „Angeblich sollte sie frostsicher sein. Tatsächlich aber fallen bei kaltem Wetter immer mal wieder Steinchen herunter, so dass eine Überarbeitung sowieso fällig gewesen wäre“, betont das Vorstandsmitglied des Gemeinderats. Das soll jetzt im Rahmen der anderen Arbeiten mit erledigt werden.
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