Essen-Rüttenscheid.. Die - nicht ganz ernst gemeinte - Rettungsaktion ist im zweiten Teil eines Mini-Films zu sehen, der am Donnerstag, 23. Januar, in der Kokille Premiere feiert. Der Rüttenscheider Karnevalist Hans-Dieter Felsner widmet sich dem Thema Problem-Stollen.
Statt rotem wird es eher einen bunten Teppich geben und statt in Gala-Robe werden die Gäste wohl in närrischem Outfit erscheinen: Am Donnerstag, 23. Januar, feiert ab 19.11 Uhr der Film „Konfetti - Teil 2: Der Retter“ Premiere in der „Kokille“, Rüttenscheider Straße 134. Produzent und Hauptdarsteller: Hans-Dieter Felsner (60), närrisches Rüttenscheider Urgestein, besser bekannt als Konfetti-Dieter. Der wird es am Donnerstagabend natürlich spannend machen und erst einmal „Teil 1 - Konfetti und der Stollen“ zeigen. Ganz so lange muss sich das närrische Film-Volk aber sicher nicht gedulden, sind doch beide Filme mit rund fünf Minuten von überschaubarer Länge.
„Nicht jeder nutzt ja das Internet und YouTube, deshalb zeigen wir den ersten Teil in der Kokille noch mal“, sagt Konfetti-Dieter. Auf die Idee zu seinem Zweiteiler kam er kurz vor Weihnachten, als Essen unter dem Problem-Stollen am Hauptbahnhof litt und alle Züge langsam fahren mussten. „Das wird ja wohl nicht für den Rosenmontagszug gelten. Der ist ja eh schon so langsam“, war Felsner besorgt. „Da hat er einfach mal sein Ohr am Rüttenscheider Stern auf die Straße gelegt und festgestellt, dass sich auch da verdächtige Hohlräume befinden. Kein Wunder, da fährt ja die U-Bahn“, grinst Peter Sander (55), Vorsitzender des Festkomitees Essener Karneval.
Wie Konfetti-Dieter das Problem löst und den Rosenmontagszug rettet, kann man morgen in der Kokille sehen. Dass die bunten Papierschnipsel, die dem passionierten Narren seinen Spitznamen einbrachten, wohl eine Rolle dabei spielen, ist nicht schwer zu erraten. „Jeder kann zur Premiere kommen. Wir werden gemeinsam Karnevalslieder singen, quatschen, essen, trinken und die Filme gucken. Das wird ein richtig lustiger Abend“, verspricht Felsner, der den zweiten Mini-Film erst nach der Premiere ins Internet stellen wird.
Bis zu sieben Termine pro Abend
Wer Hans-Dieter Felsner kennt, wird sich auf einen ziemlich schrägen Abend einrichten. Der Stadtprinz der Session 2011/12 - „das war für mich schon das Größte“ - ist seit Jahrzehnten aus der Karnevalsszene nicht mehr wegzudenken. „Den Hang zum Schabernack habe ich wohl von der Oma, die in Borbeck Theater spielte“, erklärt Felsner, der früher als Fliesenleger und Bauunternehmer tätig war und auf seinen Dienstreisen sogar den Arabern die närrische Tradition ein bisschen näher brachte.
Heute ist der Rüttenscheider im Essener Karnevalsverein aktiv und passives Mitglied bei den Frohen Narren in Altenessen und bei Rot-Grün Kupferdreh. In der aktuellen Session begleitet er zeitweise das Kinderprinzenpaar zu seinen Auftritten.
Gern erinnert sich der Rüttenscheider Vollblut-Karnevalist Hans-Dieter Felsner an die Session 2011/12, als er und seine Frau als Stadtprinzenpaar in Amt und Würden waren. „Anstrengend ist das schon“, sagt Felsner, der sich eisern an das ungeschriebene Narren-Gesetz hält, nichts über die Kosten einer solchen Regentschaft verlauten zu lassen. Je nach Länge der Session absolviere man 250 bis 280 Veranstaltungen. „Das Anstrengenste sind die Pausen“, blickt Felsner zurück. Wenn man morgens Kindergärten oder Seniorenheime besuche, müsse man stundenlang warten, bis es abends mit dem Saalkarneval weitergehe. „Die Zeit dazwischen verbringt man entweder mit der gesamten Begleitung - und das können gut und gerne 25 Leute sein - bei sich zu Hause oder irgendwo im Café. Das ist zwar nett, aber der Leerlauf ist ganz schön ermüdend“, sagt der 60-Jährige.
Bis zu sieben Termine pro Abend habe er absolviert. Pro Auftritt blieben da rund 30 Minuten. Dabei werde man quer durch die ganze Stadt kutschiert und müsse zudem flexibel sein, wenn irgendwo ein Programmpunkt ausfällt und das Prinzenpaar einspringen soll. „Wie die Auftritte genau ablaufen, entscheidet jedes Prinzenpaar selbst. Das ist Mentalitätssache.“ Sicher sei: Bei dem Programm müsse man fit bleiben, mehr als ab und zu ein Bierchen sei da nicht drin.