Essen-Südviertel. Das „Emile“ am Isenbergplatz kämpft seit der Eröffnung im Spätsommer vergangenen Jahres mit Start-Schwierigkeiten. „Die Kochprofis“ vom gleichnamigen RTL II-Format waren nun drei Tage im Rettungseinsatz. Die Probleme liegen nicht in der Küche, fanden die Spitzenköche heraus.

Wenn sie gerufen werden, finden sie häufig kulinarische Krisengebiete vor: „Die Kochprofis“ des gleichnamigen RTL II-Formats räumen seit zehn Jahren gründlich in deutschen Restaurants auf und retten vom Aus bedrohte Lokale im Idealfall vor der Pleite. Das „Emile“ am Isenbergplatz von Nico und Jordana Glanz stellte die Spitzenköche jedoch vor andere Herausforderungen. „Endlich haben wir mal wieder mit Kollegen zusammengearbeitet. An der Küche und der Speisekarte hier gibt es nichts auszusetzen, das ist top“, lobte Koch Mike Süsser, der sonst für harsche Worte bekannt ist.

Vielmehr sei es das fehlende Marketing und die falsche Außenwahrnehmung, an der die beiden jungen Gastronomen arbeiten müssten, analysierten Süsser und seine Kollegen, die rund 40 Stunden Filmmaterial zusammentrugen. Ausgestrahlt wird die Folge aus Essen frühestens ab Februar.

20 Euro als Schmerzgrenze für ein Hauptgericht

„Es war eine spontane Entscheidung, sich bei RTL II zu bewerben“, sagt Nico Glanz. Gemeinsam mit seiner Frau hatte der Koch im Spätsommer 2012 das „Emile“ an der Emilienstraße 2 eröffnet. „Wir haben uns zwei Jahre gegeben, um den Laden ans Laufen zu bringen. Jetzt haben wir nur noch gut fünf Monate und haben festgestellt, dass es so nicht weiter geht“, sagt der 31-Jährige. Aufgeben wolle er seinen Lebenstraum schließlich nicht.

Gemeinsam mit den Gastronomie-Profis vom Fernsehen analysierten die jungen Betreiber die Situation vor Ort. „20 Euro für ein Hauptgericht ist bei vielen Menschen die finanzielle Schmerzgrenze. Das haben auch spontane Befragungen hier vor der Haustür gezeigt. Wir haben etwas an der Preisschraube gedreht“, so Götz Kihr, leitender Autor des Formats.

„Der Laden kommt viel edler rüber, als er in Wirklichkeit ist. Außerdem sind wir kein italienisches Restaurant, sondern haben uns vielmehr auf regionale Küche spezialisiert. Dieses Image müssen wir gerade rücken“, gibt Nico Glanz die Marschrichtung für die nächsten Wochen vor. Gemeinsam mit den Kochprofis wurde ein entsprechendes Konzept erstellt, um das „Emile“ zu retten. Ob es fruchtet, werden die nächsten Monate zeigen.