Essen-Rüttenscheid. . Beim letzten Leserstammtisch in diesem Jahr blickten die Bürger zurück und lobten zum Beispiel das erste Oktoberfest im Stadtteil und die Star Wars Convention. Auch neue Läden sorgten für mehr Attraktivität. Der Bürgerentscheid zur Straßenumbenennung habe für neue Impulse gesorgt und die Menschen miteinander ins Gespräch gebracht.

Er ist meinungsfreudiger Impulsgeber, kritischer Begleiter und hat seine Augen da, wo wir sie nicht immer haben können: Der WAZ-Leserstammtisch hat in diesem Jahr viele Diskussionen im Stadtteil begleitet und Themen gesetzt. Was hat Rüttenscheid in den vergangenen zwölf Monaten maßgeblich geprägt und was sind die Wünsche für 2014?

Beim letzten Stammtisch in diesem Jahr war es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die fiel, abgesehen von Dauer-Problemen wie Parknöten und widrigen Verhältnissen für Radfahrer auf der Rü, in erster Linie positiv aus: Im Lob für die gesteigerte Attraktivität der Rüttenscheider Straße waren sich alle einig. „Wir können sehr zufrieden sein. Jede Entwicklung, auch was neue Läden angeht, ist eigentlich immer eine Verbesserung gewesen“, sagte Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid und regelmäßiger Besucher unseres Stammtischs.

Besonders hängen geblieben in den Köpfen ist aber vor allem der fast ein Jahr zurück liegende Bürgerentscheid um die Umbenennung der Von-Seeckt- und Von-Einem-Straße. Dagmar Rode, Dauergast des Leser-Stammtischs und Mit-Begründerin der „Pro Von“-Initiative, brachte der Bürgerentscheid sogar in die Politik zum Essener Bürgerbündnis: „Es war ein großartiges Jahr für mich. Es ist spannend, sich für die Belange der Bürger einzusetzen und so viele Menschen kennenzulernen.“

Auch Ingo Lingenberg, Vorsitzender der Rüttenscheider SPD, kann dem Bürgerentscheid – obwohl Befürworter der letztlich gescheiterten Umbenennung – im Nachhinein noch etwas Positives abgewinnen: „Zum einen war es ein beeindruckender Beweis direkter Demokratie. Zum anderen hat es die Bürger in den beiden Straßen, Befürworter und Gegner, zusammengeführt und sie dazu gebracht, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Bis heute gibt es Arbeitskreise. Das ist in jedem Fall ein Gewinn, auch, wenn ich mir natürlich ein anderes Ergebnis gewünscht hätte.“

Leser Franz Ortmanns lobte neben der Entwicklung der Rü, die „bitteschön so bleiben soll, wie sie ist“, auch neue Stadtteilfeste wie das Oktoberfest, das eine „hervorragende Sache“ gewesen sei. Dem stimmte auch Markus Peters von der Rüttenscheider SPD zu und nannte als besondere Veranstaltungen die Star Wars Convention in der Messe, die dem Stadtteil gut getan hätte. Vor allem für Rüttenscheid sei die Messe von großer Bedeutung, darüber herrschte in der Runde großer Konsens. So leitete sich bei vielen der Wunsch für das nächste Jahr ab: „Für Rüttenscheid und die gesamte Stadt Essen ist es wichtig, dass die Modernisierung kommt“, fasste es Ingo Lingenberg zusammen.

Im Rahmen des Leserstammtisches zogen Rüttenscheider Bürger Bilanz des zu Ende gehenden Jahres und blickten in die Zukunft. Nicht nur durch den erneuten Bürgerentscheid wird es spannend bleiben im Stadtteil, etwa was neue Bauprojekte, wie an der Rüttenscheider Brücke oder an der alten Pädagogischen Hochschule, angeht.

Hier mahnten die Leser an, die verkehrlichen Belange auf der vom Dauer-Parkdruck belasteten Rüttenscheider Straße zu beachten. Grundsätzlich, so der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Rüttenscheid Rolf Krane, wünsche er sich hin und wieder etwas mehr „Wir-Gefühl“ und weniger Gegeneinander, um Rüttenscheid, aber auch die Stadt insgesamt nach vorn zu bringen.

Im Januar wechselt der WAZ-Leser-Stammtisch nach einem Jahr im „Kneiporant Mittendrinn“ wieder den Veranstaltungsort. Den Termin und die Adresse geben wir zeitnah bekannt, eingeladen sind alle Leser schon jetzt, mit uns ein sicherlich ereignisreiches Jahr 2014 zu begleiten.