Essen-Moltkeviertel. . Der Bürgerverein Moltkeviertel will die Schließung der Anlage an der Schnutenhausstraße verhindern. Kleinkinder hätten darüber hinaus kaum Möglichkeiten, gefahrlos zu spielen, so die Begründung. Insgesamt stehen zwischen Nord- und Südviertel im Stadtbezirk I zwölf Spielplätze zur Diskussion.
Der Bürgerverein Moltkeviertel wehrt sich gegen Pläne, den Spielplatz an der Schnutenhausstraße auslaufen zu lassen und zu einer Grünfläche umzuwandeln. Das geht aus einer Spielraum-Analyse hervor, die Grün und Gruga gemeinsam mit dem Kinderbüro erarbeitet hat.
Demnach stehen zwölf Spielplätze im Bezirk I zur Diskussion, da sie in Überschneidungsbereichen liegen, im unmittelbaren Umfeld also mehrere Spielplätze in „angemessener Entfernung“ erreicht werden können. Das gilt auch für den Bereich Schnutenhausstraße. „Allerdings ist kein anderer Spielplatz in der Umgebung für Kleinkinder geeignet. Alle anderen Anlagen liegen in unmittelbarer Nähe einer Hauptverkehrsstraße, wie etwa an der Wiebeanlage oder am Moltkeplatz“, wendet Oliver Hettich, Spielplatzpate an der Wiebeanlage ein.
Internationale Schule Ruhr macht sich für Erhalt stark
Auch interessant
Auch der Generationenwechsel, der aktuell rund um die kleine Spielanlage an der Schnutenhausstraße stattfinde, müsse berücksichtigt werden: „Hier ziehen viele junge Familien mit Kindern her – und die brauchen einen Platz, an dem sie sich auch ohne große Aufsicht austoben können“, sagt Hettich. Zudem hätten in den vergangenen Jahren mittels privater Spenden einige neue Spielgeräte angeschafft werden können, ergänzt Christiane Becker vom Moltkeverein. Auch Frank van Poucke, Leiter der International School Ruhr, macht sich für den kleinen Spielplatz stark: „Wir nutzen diesen Platz mit unseren Schülern zum Tischtennisspielen. Die Möglichkeit haben wir am Moltkeplatz nicht.“
Eckhard Spengler, Sprecher von Grün und Gruga, beschwichtigt, dass es sich bei der Liste lediglich um Vorschläge handele. Die Entscheidungshoheit habe am Ende die Bezirksvertretung I. „Wir wollen das keineswegs vom Schreibtisch aus entscheiden, sondern die Bürger vor Ort mitnehmen. Die Liste wurde nur aufgrund statistischer Erhebungen angefertigt“, sagt Spengler und ermutigt den Bürgerverein Moltkeviertel, seine Einwände vorzubringen.
Gert Rimmasch, CDU-Fraktionsvorsitzender im Bezirk I, hat für die Kritik jedoch wenig Verständnis: „Es gibt immer weniger Kinder, folglich werden auch einige Spielplätze seltener frequentiert. Gleichzeitig steht Grün und Gruga immer weniger Geld für die Spielplatzpflege zur Verfügung. Irgendwo müssen wir sparen.“ Vor allem im Bereich Schnutenhausstraße stünden in geringem Abstand zwei große und moderne Anlagen zur Verfügung. Auch deswegen verstehe er den Einwand des Bürgervereins kaum: „Natürlich würden wir am liebsten alle Plätze erhalten. Allerdings müssen wir auch schauen, was wirtschaftlich ist“ so Rimmasch. In ihrer Sitzung am Dienstag, 26. November, wird die Bezirksvertretung I über die Pläne beraten.