Essen-Rüttenscheid. Diebe haben im Rüttenscheider Bad Spinde aufgebrochen, fanden einen Autoschlüssel und stahlen den Wagen. Einige Badegäste, die von dem Diebstahl gehört hatten, stellen sich die Frage, ob das Auto gezielt gestohlen worden sei.
Eine böse Überraschung erlebte eine 33-jährige Frau nach einem Besuch im Schwimmzentrum Rüttenscheid: Erst sah es nur so aus, als habe jemand ihren Spind aufgebrochen, dann stellte sie fest, dass ihr vor dem Bad geparkter VW Touran gestohlen worden war.
Der dreiste Auto-Klau ereignete sich am 2. November, fand aber keine Erwähnung im Polizeibericht. Die Polizei begründet das nicht etwa mit ermittlungstaktischen Gründen – für die Ermittler sind Autodiebstähle wohl einfach Tagesgeschäft.
Doch einige Badegäste, die von dem Diebstahl gehört hatten, stellten sich die Frage, ob das Auto gezielt gestohlen worden sei. Der Täter könne doch die Fahrerin beim Parken und beim anschließenden Betreten des Bades beobachtet haben. Während sie dann ihre Bahnen zog, habe er gefahrlos den Spind knacken und das Auto stehlen können.
Laut Sport- und Bäderbetrieben erster Spind-Diebstahl in diesem Jahr
Das mag plausibel klingen, doch bei der Polizei wendet man ein, dass der VW-Schlüssel genauso gut ein Zufallsfund gewesen sein könne. Bei modernen Fahrzeugen müsse man ja nur auf den Schlüssel drücken und schauen, wo ein Wagen blinke. Motto: Gelegenheit macht Autodiebe. „An dem Tag ist nicht nur die VW-Fahrerin bestohlen worden, auch andere Spinde waren aufgebrochen“, sagt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken. „In einem Fall fehlte eine Jacke, bei den anderen nur das 1-Euro-Stück, das man zum Verschließen des Schranks braucht.“
Auch bei den Sport- und Bäderbetrieben geht man von einem Einzelfall aus. Gut möglich sei es, dass in Freibädern mal Geldbörsen von Badelaken verschwunden seien. „Aber dies war der erste Spind-Diebstahl in unseren Bädern, der in diesem Jahr gemeldet wurde“, sagt Stadtsprecher Stefan Schulze. Den Rüttenscheider Badegästen rät er, Wertsachen und Schlüssel an der Kasse abzugeben statt sie im Spind einzuschließen: „Im Schwimmzentrum sitzt noch Personal, das darauf aufpassen kann – den Vorteil sollte man nutzen.“