Essen-Rüttenscheid. Die Projektentwickler des Girardethauses sind derzeit noch mit der Bestandsaufnahme beschäftigt. Was sich ändern soll, wird sich wohl erst in einem halben Jahr konkret zeigen. Für die Rüttenscheider Nachtschwärmer wird im Februar wohl eine neue Disco eröffnen. Zudem laufen Gespräche mit potenziellen Mietern.
Nach 24 Jahren hat sich Dietmar Otremba, der langjährige Eigentümer des Girardethauses, aus Altersgründen von der Rüttenscheider Immobilie getrennt. Neuer Eigentümer ist seit Juli die in Berlin ansässige Caecius-Liegenschaftsgesellschaft.
Besitzer-Wechsel sorgte für Unruhe
Dahinter verbirgt sich als Geschäftsführer und Inhaber Matthias Bahr, der im Großraum Berlin/Brandenburg über diverse Immobiliengesellschaften verfügt. Die Meldung über den Besitzer-Wechsel sorgte anfangs für Unruhe unter den rund 100 Mietern im ehemaligen Druckhaus, durch das schon der Begriff „Heuschrecke“ geisterte. „Wir konnten die Bedenken schnell ausräumen“, versichert Michael Wanke im Gespräch mit dieser Zeitung, „denn wir planen langfristig. Außerdem ist das Konzept gut und der Mietermix auch.“
Wanke wurde gemeinsam mit Lars MacLean vom neuen Eigentümer mit der Projektsteuerung beauftragt. Beide sind Inhaber und Geschäftsführer der ebenfalls in Berlin ansässigen Haus-, Grundbesitzverwaltung und Gebäudemanagement GmbH (HGG-GmbH) und arbeiten sich langsam in die neue Aufgabe ein. „Da wir nur zwei Mal im Monat nach Essen kommen sind wir froh, in der Girardet- Gebäudehausverwaltung einen kompetenten Partner vor Ort zu haben.“ Deren Geschäftsführerin Ingrid Mindt ist seit der ersten Stunde des Girardethauses dabei und bleibt für die Mieter die erste Ansprechpartnerin vor Ort. „Wir haben auch die Personalstruktur der Hausverwaltung übernommen.“
Noch sei es zu früh, um über neue Ideen oder Investitionen zu sprechen, so Wanke. „Wir sind immer noch bei der Bestandsaufnahme, lernen erst mal alle Mieter kennen.“ Soviel kann er aber schon sagen: Das Girardethaus sei, trotz einiger Leerstände, gut aufgestellt. Von den knapp 45 000 Quadratmetern Gastronomie, Büro- und Einzelhandelsflächen seien nur sechs Prozent derzeit nicht vermietet. „Aber“, so Wanke, „wir sind bereits in Gesprächen mit potenziellen Mietern.“ So werde man wohl im November mit einem neuen Betreiber der Diskothek einig werden, „und die wird, wenn alles gut geht, im Februar ihre Pforten für Nachtschwärmer öffnen“.
Wann ein Nachmieter für den Penny-Markt, der Ende des Jahres schließt, gefunden wird, ist noch nicht klar. „Auch da führen wir schon erste Gespräche“, bleibt Wanke vage. So wie auch bei Nachfragen zur Infrastruktur, den Zuwegen oder der Präsentation der Geschäfte an der Rüttenscheider Straße. „Wir wollen nichts übers Knie brechen“, heißt es immer wieder. Oder „wir machen nichts von heute auf morgen“.
Und so bleibt es bei Allgemeinplätzen wie „wir werden den Mietermix weiterentwickeln“ oder „wir werden das Girardethaus im Stil von Herrn Otremba weiterführen“. Erst in sechs Monaten, so lange dauere die Bestandsaufnahme, könne man Näheres sagen, verspricht Wanke dann doch noch.