Essen-Margarethenhöhe. . Der evangelische Kindergarten Margarethenhöhe gestaltet das Außengelände komplett um. Die Gemeinde als Träger der Einrichtung muss dazu Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro stemmen. Der erste Bauabschnitt ist fast abgeschlossen, das erste neue Spielgerät steht. Im Frühjahr soll ein weiteres Gerät für die unter Dreijährigen folgen. Der Rest hängt vom Geld ab.

Die Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens auf der Margarethenhöhe haben Grund zur Freude: Ihr neues Spielgerät ist fast fertig. „Bewegung ist für uns ganz wichtig“, sagt Iris Rosenetzke, seit einem Jahr Leiterin der Einrichtung an der Steilen Straße. Die Spielgeräte im Außenbereich waren schon länger nicht mehr in gutem Zustand. So entschloss sich die evangelische Gemeinde als Träger der Einrichtung, den Außenbereich komplett zu überarbeiten. „Das geht aber nur in Teilabschnitten. Anders ist die Summe von 80 000 bis 100 000 Euro nicht zu stemmen“, erläutert Rosenetzke. Das Geld müsse die Gemeinde aufbringen, man setze aber natürlich auch auf Spenden.

Derzeit läuft der erste von drei Bauabschnitten. Vor zehn Tagen wurde mit den Betonarbeiten begonnen. Das Material ist inzwischen ausgehärtet, das neue Spiel- und Klettergerät für Kinder von drei bis sechs Jahren steht. Es wurde nach intensiven Gesprächen der Arbeitsgruppe aus Erzieherinnen, Eltern und Jens Bosak von der Bewegungswerkstatt eigens entworfen und hergestellt. Mit Rutsche, verschiedenen Kletterseilen und Schläuchen biete das 20 000 Euro teure Gerät so viele Möglichkeiten, dass es auch in einigen Jahren nicht langweilig werde.

Treppe aus Natursteinen

„Wir setzen auf naturnahe Gestaltung mit Steinen und Holz. So führt eine Treppe aus Natursteinen zum Brunnen, der später reaktiviert werden soll“, erklärt Rosenetzke. Die „Arena“ mit Sitzflächen, die auch für Theateraufführungen genutzt werde, bleibe erhalten.

Im zweiten Bauabschnitt soll im Frühjahr ein Spielgerät für die unter Dreijährigen folgen, für die andere Sicherheitsstandards gelten. Kosten: 15 000 Euro. Im dritten Bauabschnitt soll der Sandkasten gestaltet und mit einer Abdeckung versehen werden. Dann wird der Brunnen instand gesetzt und das Gelände begrünt. Die Schaukel muss umgesetzt werden. „Da für diese Arbeiten noch einmal 70 000 bis 80 000 Euro notwendig sind, kann der Bauabschnitt erst beginnen, wenn Geld da ist. Ich würde mir natürlich wünschen, dass wir im kommenden Jahr fertig werden“, sagt die Leiterin. Auf jeden Fall soll das Außengelände zum 60-jährigen Bestehen des Kindergartens 2016 komplett umgestaltet sein.

Die abschnittweise Erneuerung hat den Vorteil, dass die Kinder trotz der Arbeiten immer genug Raum zum Spielen haben. „Wir gehen jeden Tag raus, auch im Herbst und Winter“, betont die Leiterin. Die Kinder finden die Bauarbeiten und die Anlieferung der Geräte natürlich spannend. „Es ist toll, dass alle an einem Strang ziehen und sich engagieren“, freut sich Iris Rosenetzke über die Hilfe der Eltern, von denen viele selbst den Kindergarten besucht hätten.

In einer Gruppe werden unter Dreijährige betreut. Laut Iris Rosenetzke denkt die Gemeinde aber angesichts des großen Bedarfs darüber nach, eine zweite Gruppe für die unter Dreijährigen zu öffnen.

Auch wenn die Eltern auf der Margarethenhöhe relativ aktiv und die Kinder an Bewegung gewöhnt sind, müsse man sie immer wieder dazu anhalten: „Nach einem verregneten Wochenende müssen sie erstmal draußen toben“, sagt Jens Bosak, Leiter der Bewegungswerkstatt. Sein Team habe in den vergangenen 17 Jahren wohl alle rund 250 Essener Kindergärten - städtische, konfessionelle und solche in freier Trägerschaft - begutachtet und sie in Sachen Bewegung beraten. „Die Zeit im Kindergarten ist extrem wichtig, dort werden so viele Grundlagen gelegt“, so Bosak.

Die Spielgeräte würden nicht im Katalog ausgesucht, sondern individuell entworfen. Bosak achtet auf die natürlichen Gegebenheiten des Geländes, auf die Personallage des Kindergartens und die Nachbarschaft. Für die Mitarbeiter, die Aufsicht am Gerät führten, gebe es eine Fortbildung. „Wir müssen den Kindern neue Herausforderungen bieten“, ist Kindergarten-Leiterin Iris Rosenetzke überzeugt.