Essen-Bergerhausen. . Die Stadt will für zwei Millionen Euro eine Kita auf dem Hof der Theodor-Heuss-Grundschule in Bergerhausen bauen. Der örtliche Bürgerverein befürchtet Verkehrsprobleme. Heute diskutieren die Politiker vor Ort.

Der Bau einer Kindertagesstätte auf dem Gelände der Bergerhauser Theodor-Heuss-Grundschule für rund zwei Millionen Euro rückt näher. Heute werden die Politiker aus dem Bezirk II um ihre Meinung gefragt, schon Ende November soll der Stadtrat entscheiden. Der Bürgerverein Bergerhausen fürchtet Verkehrsprobleme.

Im Stadtteil fehlen Plätze

54 Kinder auf drei Gruppen verteilt sollen die zukünftige Einrichtung auf einem Teil des heutigen Pausenhofs der Theodor-Heuss-Grundschule besuchen. „Auch zum Stand 30. September diesen Jahres ist die Bedarfslage in der gesamten Stadt unverändert“, stellt Jürgen Schroer vom Kinderbüro der Stadt fest. Zum Februar 2013 sah die Bergerhauser Versorgung im Hinblick auf die städtischen Ziele – ab 2014/15 40 Prozent Versorgung bei den Kindern unter drei Jahren und schon vorher Vollbetreuung bei den Kindern über drei Jahren – folgendermaßen aus: 30 Prozent Betreuung bei den kleinen, 88 Prozent bei den größeren Kindern. Ergo: Im Stadtteil fehlt es an Plätzen.

Ausbau in Staffeln

Der Bau der Kita in Bergerhausen ist Teil der dritten von insgesamt vier Staffeln, in denen die Stadt ihre Betreuungsplätze ausbaut.

Ab Mai/Juni sollen insgesamt drei neue Kitas, eine Erweiterung und eine bereits bestehende, umgebaute Kita im Rahmen der zweiten Staffel in Frohnhausen, Huttrop, Kettwig, Karnap und Horst startklar sein.

Das wissen auch die Politiker in der BV II, die heute ihre Meinung abgeben sollen. Schon Anfang des Jahres hatte das Jugendamt die rot-rot-grüne Mehrheit von den Plänen überzeugt. Bei der CDU waren die Meinungen zwiespältiger und wie man hört, sind die Christdemokraten zwar aktuell für den Kita-Bau, die Bedenken allerdings auch noch nicht ganz ausgeräumt.

Der Hintergrund: Auf der schmalen Diemelstraße, an der die Kita liegen wird, ist Begegnungsverkehr nur schwer möglich ist. In den Stoßzeiten werden sich einerseits die Fahrzeuge der Eltern vor dem Bau drängeln, andererseits werden sie kaum drehen, sondern durch das Wohnviertel zurück zur nächsten Hauptstraße fahren. Darauf weist auch der Bürgerverein hin, der ebenfalls zwiegespalten ist: „Wir brauchen ja die Kitas, fürchten aber durch den Bring- und Abholverkehr ein Verkehrschaos in der Siedlung“, so der Vorsitzende Wolfgang Pfotenhauer. Die CDU wird wohl die Zustimmung mit der Ankündigung verknüpfen, das Problem im Auge zu behalten und vielleicht nachzubessern.

Die SPD sieht dies undramatisch. „Ich denke, dort werden die gleichen Probleme auftreten, wie vor anderen Kitas und Schulen auch. Das wird sich einspielen“, so SPD-Fraktionssprecher Peter Lankes. Jürgen Schroer vom Kinderbüro bestreitet das erhöhte Verkehrsaufkommen keineswegs: „Aber prinzipiell ist das legitim, weil die Schul- beziehungsweise Kitafläche für die Öffentlichkeit zweckgebunden ist. Wir garantieren aber, dass wir auf die Eltern einwirken und die Situation im Auge behalten.“