Essen-Haarzopf/Bredeney/Schuir/Werden. . Der Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins Haarzopf/Margarethenhöhe/Rüttenscheid denkt über eine Verlängerung der Strecke von Haarzopf über den Schuirweg zum Bahnhof Werden nach. Die notwendigen Gespräche mit der Stadt und der Essener Verkehrs AG stehen noch aus.
Seit August 2005 fährt der Bürgerbus von Haarzopf über die Margarethenhöhe nach Rüttenscheid und erfreut sich wachsender Beliebtheit sowie stabiler Fahrgastzahlen. Für Hans Zilles, den Vorsitzenden des Bürgerbusvereins, Grund genug, über eine Ausweitung des Angebots nachzudenken. Seine Idee: eine klassische Überlandlinie. Zilles präsentierte seine Überlegungen, die Buslinie möglicherweise über Bredeney und Schuir bis zum Bahnhof Werden zu führen, den Mitgliedern des Bürgervereins Bredeney aktiv.
Anbindung der Bauernhöfe
Bei Michael Bonmann, dem Vorsitzenden von Bredeney aktiv, stoßen die Überlegungen durchaus auf Interesse: „Sinnvoll wäre natürlich, die etwas abgelegenen Höfe der Bauern und den Schuirweg anzufahren“, sagt Bonmann, der sich ein solches zusätzliches Angebot zum öffentlichen Nahverkehr der Essener Verkehrs AG (Evag) gut vorstellen kann. Eine solche Verlängerung der Haarzopfer Bürgerbus-Linie würde laut Bonmann auch sinnvollerweise das Gartencenter Schley an der Lilienthalstraße anfahren.
„Hans Zilles wird Kontakt mit der Evag aufnehmen, ob man dort mit einer solchen Erweiterung der Bürgerbus-Linie einverstanden ist“, erläutert Bonmann das weitere Vorgehen. Der Bürgerbus ist traditionell als Ergänzung, nicht als Konkurrenz-Angebot zu den Evag-Linien gedacht. Er soll Strecken bedienen, die für die Evag schwer zu realisieren oder nicht wirtschaftlich sind.
Hans Zilles würde den Bürgerbus gern über die Ruhmbachsiedlung in Haarzopf, vorbei an den Schrebergärten an der Eststraße, dem Civitas-Kindergarten und dem Gartencenter Schley zum Evag-Anschluss an der Meisenburgstraße/Schuirweg zu führen. In der Verlängerung bis zum Bahnhof Werden könnte der Bus dann die Siedlung Schauinsland einbinden. „Der Einwand, dass dort gut situierte Bürger wohnen, die wahrscheinlich eher mit dem Auto unterwegs sind, ist nur teilweise richtig. Man vergisst leicht die Schüler oder auch die Putzfrauen, die in den Häusern dort beschäftigt sind“, erläutert Zilles. Um die Chancen auf eine Realisierung solcher Ideen zu prüfen, will Zilles jetzt Kontakt zur Steuerungsstelle für den Öffentlichen Personennahverkehr der Stadt aufnehmen.
Sollten seine Gespräche mit Stadt und Evag erfolgreich verlaufen, müsse man auch über die Rechtsform nachdenken und überlegen, ob die neue Linie unter dem Dach des ursprünglichen Vereins fahren oder dafür ein eigener Verein gegründet werden soll. Zilles verweist dabei auf ähnliche Konstruktionen bei einigen der inzwischen 111 Bürgerbus-Linien in Nordrhein-Westfalen. In Kevelaer gebe es zum Beispiel vier Linien.
Eine Erweiterung des Angebots würde viel Arbeit bedeuten: Fahrpläne und Tarife müssten angepasst, ein weiteres Fahrzeug angeschafft und neue ehrenamtliche Fahrer für die Dienste gewonnen werden. Zilles schätzt, dass ein solches Projekt einen Vorlauf von rund zwei Jahren erfordere. Bis eine solche Linie realisiert werden könnte, vergeht also noch Zeit.
Zilles und Bonmann wollen erst einmal prüfen, wie groß das Interesse der Bürger an einer solchen Linie ist. Evag-Sprecher Olaf Frei: „Wir wissen noch nichts von solchen Überlegungen, freuen uns aber auf Gespräche.“ Generell müsse man prüfen, ob eine solche Linie nicht zu unerwünschtem Parallelverkehr führe.