Stadtwald/Rüttenscheid. . Das Café Sprenger mit angeschlossener Konditorei am Stadtwaldplatz ist eine Institution. Bekannte Sportler wie Otto Rehhagel, Boris Becker oder Eric Jelen ließen es sich dort gut gehen. Heute führt die Enkelin der Gründer den Betrieb.
„Das habe ich mir immer gewünscht: Alle drei Kinder sind wieder im Geschäft.“ Der Stolz ist Anna Sprenger, Seniorchefin des gleichnamigen Cafés mit Konditorei am Stadtwaldplatz, anzumerken. Das Familienunternehmen feiert am heutigen Samstag sein 80-jähriges Bestehen. Aktuell leitet Patricia Silberbach (43), geborene Sprenger, das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern.
In Stadtwald ist das Café Sprenger eine Institution, ist Nachrichtenumschlagplatz und Sportlertreffpunkt. Viele Jahre war Fußballtrainer Otto Rehhagel Stammgast, die Tennisbundesliga-Mannschaft des Etuf traf sich vor Ligaspielen im Café zum Frühstück. Boris Becker, Charly Steeb, Eric Jelen - die Liste der Tennisprofis, die es sich bei Sprengers gut gehen ließen, ist lang.
Ursprünglich hatten die Großeltern von Patricia Silberbach, Carl und Erna Sprenger, das Café 1933 an der Huyssenallee gegründet. 1945 zerstörten Bomben das Haus. „Damals beschlossen meine Schwiegereltern, noch 1945 einen Neuanfang am Stadtwaldplatz zu wagen“, blickt Anna Sprenger, Ehefrau von Karlheinz Sprenger, zurück. 1959 wurde das alte Haus abgerissen, an gleicher Stelle entstand der Neubau, in dem sich das Café noch heute befindet. Anna Sprenger und ihr Mann helfen bis heute im Betrieb aus. „Da wir über dem Café wohnen, ist das unkompliziert“, sagt Anna Sprenger.
Die heutige Chefin Patricia Silberbach ist eigentlich Fotografin. Schon als Kind half sie gern im Café. Irgendwann entdeckte sie diese Leidenschaft wieder - und übernahm das Geschäft 1995. Sie wird von Schwester Stephanie Stinshoff und Bruder Christoph Sprenger unterstützt. Arbeit gibt es reichlich: Pro Woche gehen allein 1000 bunt und fantasievoll gestaltete Petit Fours und etliche Hochzeitstorten über die Theke.
Doch es gab auch harte Zeiten. „Die jahrelange Baustelle am Stadtwaldplatz hat fast zum Aus geführt“, erinnert sich Anna Sprenger. Kunden blieben aus, die Mitarbeiterzahl sank von über 20 auf drei, Patricia Silberbach gab das Geschäft an ihre Eltern zurück. Von 2003 bis 2010 war das Café fremdvermietet. „Das hat mir sehr weh getan“, sagt Anna Sprenger. Um so glücklicher war sie, als ihre Tochter nach der Babypause mit neuem Schwung wieder durchstarten wollte und den Betrieb 2010 wieder übernahm. Zusätzlich eröffnete sie Ende 2011 die Filiale auf der Rüttenscheider Straße. „Dort gibt es mehr Laufkundschaft, hier kommen die Stammkunden.“