Essen-Stadtwald. . Die gelernte Industriekauffrau Doris Bünten wagte mit 50 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit. Als Kosmetikerin geht es ihr auch körperlich wieder gut. Jahrelang hatte die Bredeneyerin unter Neurodermitis-Schüben gelitten.

Doris Bünten ist glücklich in ihrem neuen Job. Und sie ist gesund. Das ist durchaus nicht selbstverständlich, denn die Bredeneyerin war lange Zeit beruflich unzufrieden, litt unter Neurodermitis-Schüben. Nach einem heftigen Streit mit dem Chef zog die gelernte Industriekauffrau 2004 die Notbremse. Allen Sicherheitsbedenken zum Trotz gab sie ihren Job auf, machte eine Ausbildung zur Kosmetikerin, wie sie es sich schon lange gewünscht hatte, und startete in die Selbstständigkeit. Seit kurzem führt sie das Balance-Kosmetik-Institut an der Ahornstraße in der Nähe des Stadtwaldplatzes.

Traumberuf war eigentlich Ärztin

„Mit 50 Jahren noch einmal ganz neu anzufangen, war schwierig. Aber es war die richtige Entscheidung“, sagt die heute 58-Jährige, die sich auf Farblichtbestrahlungen spezialisiert und damit offenbar eine Marktlücke für sich entdeckt hat. Ihre Kundinnen kämen teils von weither, weil diese Art der Behandlung sehr selten angeboten werde. „Wenn ich meinen Mann nicht hätte, der mich in den Plänen bestärkt und natürlich auch für die finanzielle Basis gesorgt hat, wäre alles noch schwieriger gewesen“, ist Doris Bünten überzeugt.

Ihren Traumberuf Ärztin konnte sie zwar nicht mehr erreichen, „aber den Menschen ganzheitlich sehen und ihm helfen, kann ich auch so“, sagt sie und ist froh, den Absprung aus ihrem alten Leben geschafft zu haben. Viele Jahre arbeitete sie bei verschiedenen Firmen im Personalwesen und im EDV-Bereich, verspürte eine latente Unzufriedenheit. „Meine Haut spielte damals verrückt. Je schlechter meine psychische Verfassung war, desto schlimmer wurde die Neurodermitis. Die Haut ist halt ein Spiegel der Seele“, ist Doris Bünten überzeugt.

„Ich habe alle möglichen Cremes ausprobiert. Mit dem Effekt, dass meine Haut noch mehr rebellierte“, erinnert sich die Bredeneyerin. Im Rahmen ihrer halbjährigen Ausbildung kam sie dann zu dem Schluss, dass offenbar viele Menschen ihre Haut mit Chemie überfrachten. Sie selbst wählte deshalb einen anderen Weg, zur Behandlung ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme und für ihre Kundinnen: Sie greift auf historische Heilmethoden zurück, die sie aber mit moderner Technik umsetzt. „Um die Wirkung von Farben auf die Gesundheit wussten schon die alten Ägypter. Ich finde es faszinierend, altes Wissen in unsere industriegeprägte Zeit zu retten“, sagt sie. Und so geht es der 58-Jährigen heute gut: beruflich, aber vor allem gesundheitlich.