Essen-Rüttenscheid. . Die Sanierung der Hauptverkehrsader Alfredstraße ist bis auf Restarbeiten beendet. Weil zügig gearbeitet wurde, nahmen viele Bürger Staus und Absperrungen offenbar gelassen. Die Interessengemeinschaft Rüttenscheid lobt die gute Planung und Ausführung.
Die Baustelle auf der Alfredstraße ist - abgesehen von einigen Restarbeiten - Geschichte. Die Angst war groß, dass die notwendigen Sperrungen den Verkehr in Rüttenscheid komplett zum Erliegen bringen würden. In der Tat bildeten sich auf der Rüttenscheider Straße, die etliche Autofahrer trotz anderer Ausschilderung als Umleitung nutzten, zeitweise zähe Staus. Trotzdem blieb, wie schon vor einem Jahr bei der A-40-Baustelle im Innenstadt-Bereich, das komplette Chaos aus.
„Alles ist relativ geräuschlos verlaufen, obwohl das schon eine sehr umfangreiche Maßnahme mit kniffeliger Verkehrsführung war“, resümiert Dieter Schmitz, Leiter des Stadtamts für Straßen und Verkehr. Man habe sich bemüht, die Interessen der Anwohner zu berücksichtigen. Die Akzeptanz der Baustelle sei groß gewesen. Abgesehen von einigen Geschäftsleuten und Gastronomen, die Umsatzeinbußen beklagten, hätten sich die Beschwerden in Grenzen gehalten. „Wahrscheinlich deshalb, weil die Leute gesehen haben, dass das keine ,Schlafbaustelle’ ist, bei der tagelang nichts passiert“, so Schmitz. Die Baufirma habe in zwei Schichten, auch nachts und am Wochenende, gearbeitet.
Geht doch!
Baustellen, und davon gibt es in der Stadt bekanntlich nicht wenige, sind für Anwohner und Autofahrer ein rotes Tuch. Doch wer sich nicht die Beine oder Achsen in tiefen Schlaglöchern brechen will und nach Abhilfe ruft, muss die Arbeiten als notwendig und sinnvoll akzeptieren.
Baustellen werden oft ohne ersichtlichen Grund in die Länge gezogen. Die Wut der Betroffenen ist verständlich. Dass man die Belastung der Bürger durch rechtzeitige, ausführliche Information der Anwohner, präzise Planung der Bauphasen und zügiges Arbeiten in Grenzen halten kann, haben Stadt und Baufirma jetzt an der Alfred-straße bewiesen - ähnlich wie im Vorjahr bei der A-40-Baustelle.
Dass Nacht- und Wochenendarbeit zusätzliche Kosten verursachen, liegt auf der Hand. Im Sinne der Bürgerzufriedenheit ist das aber gut angelegtes Geld. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft weitere positive Beispiele gibt. Elli Schulz
Die rund 2,9 Millionen Euro teure Maßnahme war aufgrund des schlechten Fahrbahnzustands notwendig geworden. Schwere Lkw hatten tiefe Furchen verursacht, so dass eine Sanierung unumgänglich war. „Wir haben am 22. Juli begonnen, um die verkehrsarme Zeit in den Sommerferien zu nutzen“, so der Amtsleiter. Normalerweise rollen täglich zwischen 40 000 und 45 000 Fahrzeuge auf der Bundesstraße, die jetzt mit sogenanntem „Flüsterasphalt“ ausgestattet und wieder freigegeben ist. Allerdings: Kurzzeitige, einspurige Sperrungen sind in den nächsten Tagen noch mal nötig, weil Restarbeiten zu erledigen sind. „Mit schwerem Gerät kann man Strecke machen. Feinarbeiten an Einmündungen oder Ampeln erfordern aber Handarbeit“, so Schmitz.
Die Entscheidung, in fünf Bauabschnitten zu arbeiten, sei richtig gewesen. „Wir wussten, dass wir nicht nur gut, sondern auch schnell bauen müssen - schon wegen der Messe ,Schweißen und Schneiden’, die jetzt läuft.“
Lob gibt es auch von Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid: „Das war gut geplant und gut gemacht. Die Maßnahme war notwendig.“ Man könne nicht nur ständig den Straßenzustand kritisieren, sondern müsse auch die Arbeiten ertragen. Wenn noch mehr Autofahrer die offiziellen Umleitungen statt die Rü genutzt hätten, wäre es noch besser gelaufen, so Krane.