Essen. Sebastian Bülowius hat seinen V8 Ford Pick-Up aus Amerika. Am Samstag sind Mensch und Maschine bei der Autoschau „Dukes of Downtown“ auf der Rü dabei.
Dinosaurier sind ausgestorben? Von wegen! Wer sich am morgigen Samstag ab 15 Uhr auf die Socken macht, um die „Dukes of Downtown“ mit ihren coolen Karren bei der 5. PS-Schau im nördlichen Rü-Abschnitt zu besuchen, der wird sich fühlen wie im „Jurassic Park“ für Blechspielzeug. Mit dabei ist Sebastian Bülowius im 1966er Ford F 100 – ein wahres Monstrum aus einer längst vergangenen Zeit.
Knapp unter 30 Liter Verbrauch
Noch bevor man den 32-Jährigen in seinem rot-weißen Pick-Up sieht, hört man ihn schon. Bei jedem sachten Gasstoß blubbert der Achtzylinder vor sich hin, bei höherer Drehzahl brüllt er fast. Ami-Stahl mit 5,8 Litern Hubraum macht genau die Musik, auf die es am Samstag bei den „Dukes of Downtown“ ankommt. Wenn alle 107 Teilnehmer mit ihren fast 19 000 Pferdestärken gegen 18 Uhr ihre Motoren zum gemeinsamen Konzert röhren lassen, dann wird man es noch bis in die Innenstadt hören.
„Man kauft so ein Auto ja auch nach Gehör“, sagt Bülowius, nachdem er erst nach mehreren Zügen auf dem Rüttenscheider Markt eingeparkt hat. Im Grund ist für die heutige Zeit alles an diesem Ding zu groß, und das gilt besonders für die Länge. Rund 5,40 Meter sind für deutsche Parklücken einfach ein Stück zu lang, der Wendekreis ist gigantisch und entgegen dem amerikanischen Bedürfnis nach Komfort fehlt in Bülowius’ Arbeitstier auch noch die Servolenkung. „Der Wagen ist von einem Sheriff in Nevada gefahren worden. Dort ist viel Platz, da braucht man keine Servolenkung“, erzählt der stolze Besitzer.
Seit März sind die beiden ein Paar, da hat Bülowius den Amerikaner von einem holländischen Importeur mitgenommen. Der Lack ist noch original, zeigt an vielen Stellen sein Alter, den permanenten Gebrauch und die jahrzehntelange „Sandstrahlung“. Die Körnchen hat er mittlerweile aus den Kleinteilen herausgeklaubt. Und wenn in einigen Wochen die neue Maschine mit 300 PS aus Amerika kommt, dann ist der Schlitten ziemlich fertig. Der aktuelle Spritverbrauch von knapp unter 30 Litern im Stadtverkehr ist dann aber kaum mehr zu halten.
Für einen Dino-Fan ist das unwichtig. „Einen Ami wollte ich haben, seit ich 14 bin“, erzählt Sebastian Bülowius, der zumeist die Strecke von seiner Wohnung in Heisingen zum Job bei einem Konzert-Dienstleister in Kettwig mit dem Fahrrad unter die Räder nimmt. Momentan baut der PS-Fan in seinen freien Stunden sein eigenes Label für ausgefallene Möbel auf – „Pirol Furnituring“. „Da war ich auch auf der Suche nach einem einprägsamen Werbeträger.“ Den hat er gefunden.