Haarzopf. . Der Förderverein von SuS Haarzopf will bis Ende 2014 den finanziellen Grundstock von 150 000 Euro für das neue Fußballfeld zusammen haben.

SuS Haarzopf kämpft für einen Kunstrasenplatz am Föhrenweg. Weil die Anlage aber in der Prioritätenliste der Stadt weit unten steht, nehmen die Mitglieder die Sache selbst in die Hand. Das Ziel ist ehrgeizig: Die Haarzopfer wollen bis Ende 2014 rund 150 000 Euro als Grundstock sammeln, um den Kunstrasenplatz unabhängig vom städtischen Kriterien-Katalog vorzeitig zu realisieren.

Vor zwei Monaten beschloss man, einen Förderverein Kunstrasenplatz zu gründen. Wenn die Summe zusammenkommt, sind die Erfolgsaussichten offenbar nicht schlecht. SPD-Ratsherr Thomas Rotter stellte bei der letzten Versammlung in Aussicht, dass die Haarzopfer in diesem Fall im Jahr 2015 mit einem Kunstrasenplatz rechnen könnten.

Vielleicht gerade noch rechtzeitig: „Wenn wir erst 2018 an der Reihe sind, ist SuS Haarzopf tot“, fürchtet Ulrich Ostermann, Vorsitzender der SuS-Fußball-Abteilung, das Aus für den Verein. Die Sorgen sind berechtigt: Trainierten 2008 noch 13 Jugendmannschaften im Verein, sind es heute nur noch sechs. Viele Nachwuchskicker wanderten zu benachbarten Vereinen ab, die bereits einen Kunstrasenplatz haben. „Wir müssen Perspektiven schaffen. Ein wachsender Stadtteil wie Haarzopf, der schon jetzt rund 13 000 Einwohner hat, braucht eine Infrastruktur, braucht einen Sportplatz, der das ganze Jahr über bespielbar ist“, so Ostermann. „Wir dürfen kein Schlafstadtteil werden“, ergänzt der Fördervereinsvorsitzende Thomas Kobudzinski. Und der zweite Vorsitzende Dietmar Matzke fordert, die Grundschule Haarzopf, die den Neubau an der Raadter Straße in einem Jahr beziehen soll, in die Planungen mit einzubinden.

Der Förderverein hat inzwischen den Antrag auf Gemeinnützigkeit gestellt, erste Gespräche mit den Sport- und Bäderbetrieben geführt, den Kontakt zu Politikern, dem Essener Sportbund und dem Fußballkreis aufgenommen.

Jetzt sind die Haarzopfer gefragt: Sie können ab sofort Platzpatenschaften übernehmen. Auf der Internet-Seite des Vereins ist das Spielfeld in 7700 Segmente unterteilt. Die Patenschaft für den preiswertesten Bereich kostet 25 Euro, für den Mittelpunkt werden allerdings 1000 Euro fällig. „2700 Euro sind schon zusammengekommen, zwei Prozent der Fläche ist reserviert“, sagt Ostermann. Mit 5000 Flyern wirbt der Förderverein für sein Anliegen. Am 2. November steht ein Sponsorenlauf rund um die Anlage am Föhrenweg mit dem Leichtathleten Peter Berghaus auf dem Programm. „Wir müssen Euphorie entwickeln, an uns glauben. Und wir werden das schaffen“, sind sich die Mitglieder des Fördervereins einig.