Essen-Rüttenscheid. Messe-Geschäftsführer Egon Galinnis war zu Gast beim kommunalpolitischen Abend der CDU – und warb um Unterstützung für die Erweiterung. Auch das Rüttenscheider Hotel-Gewerbe pocht auf eine schnelle Umsetzung, „um nicht weitere Fachmessen und Stammgäste“ zu verlieren.

Mit einer herzlichen Umarmung demonstrierten Messe-Geschäftsführer Egon Galinnis und CDU-Ratsherr und Rüttenscheider Ortsvorsitzender Hans-Peter Huch beim kommunalpolitischen Abend der Christdemokraten Einigkeit: Galinnis warb um Unterstützung für die Erweiterung der Messe und warnte gleichzeitig, dass das von Grünen und Linken angestrengte Bürgerbegehren nicht nur den Fortbestand der Messe sondern auch die vielfältige Hotel- und Gastronomielandschaft Rüttenscheids gefährde. „Schon jetzt hat das Bürgerbegehren Folgen für meine Handlungsfähigkeit. Kommen die erforderlichen 13.600 Unterschriften zusammen, verzögert sich die europaweite Ausschreibung für die Baumaßnahmen, da ich rechtlich dann bis zum Bürgerentscheid nicht mehr handlungsbefugt bin“, sagte Galinnis.

Mit beeindruckenden Zahlen – „50 Messen im Programm, 3552 unmittelbar von der Messe abhängige Arbeitsplätze“ – und der Betonung des „Dreiklangs zwischen Messe, Grugahalle und Grugapark“ sowie dem Potenzial neuer Hallen „es wären etwa Fernsehproduktionen möglich“, machte Galinnis seinen Zuhörern das 123-Millionen-Euro-Projekt schmackhaft.

Viele Hotels zur „Schweißen und Schneiden“ ausgebucht

Wenngleich er einige Finanzierungsfragen, etwa die nach dem geplanten, unterirdischen Gang zwischen Grugahalle und Messe, offen ließ, hofft der Messe-Chef in Rüttenscheid auf breite Unterstützung. Vor allem, und das überrascht wenig, seitens der Gastronomie und des Hotel-Gewerbes ist sie ihm sicher.

So melden einige Hotels für die Fachmesse „Schweißen und Schneiden“ vom 16. bis 21. September ausgebuchte Zimmer. „Wir könnten das Haus fast doppelt verkaufen zu einigen Fachmessen. Die Messeertüchtigung ist zwingend nötig um wettbewerbsfähig zu bleiben – allein die Abwanderung der Fibo nach Köln hat uns derbe Umsatzeinbußen beschert“, ereifert sich Ralf Hoffmann, seit 18 Jahren Geschäftsführer des Best Western Hotels an der Müller-Breslau-Straße.

Frank Mohn vom Hotel im Girardethaus pflichtet ihm bei: „Auch wir sind ausgebucht zur Schweißen und Schneiden. Diese Stadt braucht diese Messe – allein mit dem Tourismus wird die gewachsene Hotel-Landschaft nicht überleben können.“

Michael Welling unterstützt „Pro Messe“ auf Facebook

Elke Hallerbach, Hoteldirektorin des Arosa, macht sich auch im sozialen Netzwerk Facebook für die Messe-Erweiterung stark: „Ohne die Messe und den geplanten Ausbau werden wir in Essen nicht überleben. Wir alle brauchen die Messe, Geschäftsleute, Private, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, alle ....“, schrieb sie gestern in der Facebook-Gruppe „Pro Messe Essen“, die mittlerweile über 1000 Unterstützer zählt. Darunter auch Stadt-Prominente wie den RWE-Vorsitzenden Michael Welling.

Auch das Bürgerbegehren „Umbau nicht um jeden Preis“ nutzt Facebook, um weitere Unterstützer ins Boot zu holen. 230 Nutzer klickten dort bis gestern „Gefällt mir“. Noch sind knapp zwei Monate Zeit, um die Menschen auch im realen Leben von der Notwendigkeit einer Alternativplanung für die Messe zu überzeugen.