Essen-Süd. Gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Bahn, Grün und Gruga und Lokalpolitikern haben Bürger des Moltkeplatzes die am Donnerstag begonnenen Fällarbeiten entlang der S6-Strecke abgestimmt. Dabei versprach die Bahn, „nur das Nötigste“ zu beschneiden. Die Platanen werden nicht angerührt.

Erleichterung bei dem Bürgerverein Moltkeviertel und dem Verein Kunst am Moltkeplatz: Die Baumfällaktion entlang der S6-Bahnlinie zwischen Moltkestraße und Kurfürstenstraße wird weniger einschneidend ausfallen als befürchtet. „Gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Bahn, Grün und Gruga und Lokalpolitikern sind wir den Streckenabschnitt abgegangen und haben uns zeigen lassen, was tatsächlich geplant ist“, sagt Rainer Deutsch, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins. Dabei versicherte die Deutsche Bahn, dass die angekündigte Fällung der Platanen auf einem Missverständnis beruhe. „Keine einzige Platane wird angerührt“, freut sich Deutsch.

Lediglich die Bepflanzung im unmittelbaren Bahntrassenbereich wird zurückgeschnitten. Damit soll die Sicherheit sowohl im Gleisbereich als auch im Oberleitungsbereich gewährleistet bleiben. Der Sicherheitsbereich beläuft sich auf sechs Meter, gemessen von der Gleismitte. Sollten jedoch entfernt stehende Bäume mit ihrem Kronenbereich in diesen Teil hineinragen, so werden auch hier Schnitt- bzw. Fällarbeiten erforderlich. Allerdings wird die Deutsche Bahn in diesen Fällen die jeweiligen Grundstückseigentümer ansprechen.

Prinzipiell, so Deutsch, habe die Bahn zugesichert, nur das unbedingt Notwendige zu tun. „Ich vertraue darauf, dass jeder Baum genau angeschaut wird.“ Denn für den Moltkeplatz ist der vorhandene Baumbestand als Kulisse und Sichtbegrenzung zur Bahnlinie extrem wichtig. „Wir hatten auch Angst davor, dass die ausführende Firma vielleicht zu großzügig mit der Säge umgehen könnte.“ Auch da konnten die Vertreter der Bahn Entwarnung geben: Kein Fremdunternehmen werde beauftragt und die Arbeiten werden ständig beaufsichtigt, erklärten sie verbindlich. In den Bereichen, wo die Fällung eine deutliche Sichtlücke hinterlassen würde, wurde auf Drängen der beiden Vereine verabredet, den betreffenden Baum nur zu kürzen. Dort wird erst gefällt, wenn die Neuanpflanzungen dichter gewachsen sind.

Bahn will „Schmuddelecke“ säubern

Apropos Neuanpflanzungen: Bei dem gemeinsamen Ortstermin fiel auch auf, dass an manchen Abschnitten immer noch Sichtlücken bestehen. „Wir werden diesbezüglich Grün und Gruga anschreiben und hoffen auf Unterstützung.“ Auch die Schmuddelecke im nördlichen Eingangsbereich des Moltkeplatzes will die Bahn säubern. „Das betrifft die Böschungen an der Eisenbahnbrücke: Hier lagert Baumschnitt, Totholz und Abbruchmaterial“, so Deutsch. Dort sollen demnächst Hecken und Büsche angepflanzt werden. „Wir werden uns weiterhin darum kümmern und hoffen, dass sich die Grünkulisse am Rande des Moltkeplatzes durch Nachwuchs und Nachpflanzungen schnell erholen wird.“