Rellinghausen. . Rellinghauser Bürger ärgern sich über ein defektes Tor zum Friedhof an der Straße Am Glockenberg und über Laub auf den Wegen. Die Kameras, die zur Abschreckung von Metalldieben installiert worden waren, hat die Stadt aus Datenschutzgründen wieder abgebaut.

Ungepflegte Friedhöfe sind ein besonderes Ärgernis, weil sie ein Ort des Gedenkens an die Verstorbenen sind. Viele Rellinghauser besuchen regelmäßig die Grabstätten ihrer Angehörigen auf dem Friedhof Am Glockenberg. Einige wandten sich jetzt Hilfe suchend an die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald.

„Es ist mehrfach an uns herangetragen worden, dass der Friedhof Rellinghausen sehr ungepflegt ist“, erklärt Johannes Stoll, Vorsitzender der Bürgerschaft Rellinghausen. Manchmal seien das gar keine großen Probleme, aber dafür ständige kleine Ärgernisse, die man doch sicherlich abstellen könne, so Stoll. Wenn die Stadt die Friedhofspflege in andere Hände abgebe, müsse sie doch kontrollieren, ob die beauftragte Firma die vereinbarte Leistung auch erbringe. Schließlich gebe man öffentliche Mittel dafür aus.

Das Tor zum Friedhof sei seit etwa drei Monaten defekt und nicht mehr zu schließen, kritisieren die Bürger. Lediglich ein rot-weißes Flatterband sei dort gespannt. Außerdem werde höchstens zweimal im Jahr gefegt, wenn man Glück habe, einmal davon kurz vor Allerheiligen, wenn es viele Menschen zu den Gräbern zieht, beklagt eine Rellinghauserin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Das Laub auf den Wegen sei nicht nur unschön, sondern auch gefährlich. „Wenn es regnet, wird das glatt wie Schmierseife.“ Besonders ärgerlich sei der ungepflegte Zustand des Friedhofs Ende Juli gewesen. „Da fand das Annenfest statt. Das ist hier ein hoher Feiertag mit vielen Gästen“, sagt die Anwohnerin.

Behälter für Grünabfälle müssten sein, aber warum man einen davon unmittelbar hinter dem Eingang zum Friedhof platziere, sei unverständlich. „Da ist ja gleich der erste Eindruck schlecht. Und die Leute werfen natürlich nicht nur Blätter, sondern auch Plastikmüll dort hinein“, so die Friedhofsbesucherin. Ihrer Ansicht nach hat auch die Anzahl der Gräber, um die sich offenbar niemand mehr kümmere, in letzter Zeit zugenommen. „Es kann ja sein, dass sich Angehörige darum kümmern müssten. Aber müsste man sie dann nicht offiziell dazu anhalten?“, wünscht sie sich von der Stadt Aufklärung, die gestern aber nicht zu erhalten war.

Die Bürger wundern sich zudem, dass die Kameras, die im August 2011 nach Metalldiebstählen zur Abschreckung installiert wurden, wieder verschwunden sind. „Wir dürfen nicht dauerhaft ohne konkreten Anlass überwachen. Das hat Datenschutzgründe“, erklärt Stefan Schulze vom Stadtpresseamt. Deshalb seien die Kameras wieder entfernt worden.