Rellinghausen. . Der Verein Mütter- und Familienzentrum Essen muss nach den Ferien eine von vier Mini-Club-Gruppen für Kinder ab zwei schließen, wenn sich nicht noch Interessenten melden - und das in Zeiten, in denen viele Eltern Betreuungsmöglichkeiten suchen. Das Müze ist im Kunsthaus an der Rübezahlstraße ansässig.

Am heutigen 1. August tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren in Kraft. Ob tatsächlich alle Eltern, die Betreuung für ihr Kind suchen, diese auch erhalten, ist fraglich. Für viele Mütter und Väter ist die Betreuungsfrage ein echtes Problem. Kurioserweise hat das Mütter- und Familienzentrum Essen (Müze) im Kunsthaus an der Rübezahlstraße genau das andere Problem: „Wir hatten bisher vier Mini-Club-Gruppen, in denen Kinder von zwei bis vier Jahren betreut und auf den Kindergarten vorbereitet wurden. Eine davon müssen wir jetzt wohl schließen, weil es nicht genug Interessenten gibt. Und auch, wenn wir auf drei Gruppen gehen, haben wir noch zwei bis drei Plätze ab September zu vergeben“, erläutert Julia Bach, Vorstandsmitglied des Vereins Müze, die Situation.

Ab 9. August beginnen im Mütterzentrum erstmal die Ferien. Anfang September geht es wieder los. „Das Problem ist offenbar, dass wir Betreuung nur für drei beziehungsweise zwei Tage in der Woche anbieten können. Sich gleichzeitig in zwei Gruppen anzumelden, ist nicht möglich. Aber gerade bei Müttern, die in Teilzeit arbeiten, könnte das Angebot doch trotzdem helfen“, so Julia Bach. Selbst, wenn die Mütter nicht arbeiten würden, könnten sie sich durch das Angebot für ein paar Stunden Luft schaffen.

Die Mini-Clubs finden montags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr beziehungsweise von 9 bis 13 Uhr statt. Wird das Kind drei Tage pro Woche betreut, kostet der Mini-Club 135 Euro, bei zwei Tagen sind es 95 Euro. Pro Gruppe gibt es acht Kinder, für die je zwei Betreuungspersonen zuständig sind.

„Hier kommen die Kinder miteinander in Kontakt, lernen soziales Verhalten, gehen mindestens einmal am Tag zum Spielen nach draußen“, sagt Julia Bach. Ihre zweieinhalbjährige Tochter Luzie habe viel Spaß im Mini-Club, Sohn Fritz ist mit vier Monaten noch zu klein. Das Mütter- und Familienzentrum ist ein Verein, die Angebote werden von den Eltern organisiert.

Zusätzlich zu den Mini-Clubs gibt es dienstags und donnerstags offene Treffs, an denen Eltern mit Kindern für zwei Euro teilnehmen, sich austauschen, Kaffee trinken, singen oder spielen können. Am 7. Oktober soll zudem ein Schnullertreff für Mütter mit Kindern unter einem Jahr starten, die sich dann montags von 14.30 bis 16 Uhr treffen.

Das fünfköpfige Vorstandsteam des Müze organisiert auch Informationsveranstaltungen. So geht es am Montag, 9. September, um 15 Uhr um Mutter-und-Kind-Kuren. Das jährliche Sommer- und Piratenfest fand bereits vor den Sommerferien statt, für Freitag, 27. September, ist von 16 bis 18 Uhr ein Indianerfest geplant. „Im Herbst wollen wir neue Kreativgruppen wie Basteln und Filzen für Mütter mit Kindern starten. Und auch die Tradition des sonntäglichen Familienfrühstücks wollen wir wiederbeleben“, sagt Bettina Dzwonkowsky, die sich fast seit Gründung des Vereins für das Mütterzentrum engagiert.