Bredeney. . Für das Stand Up Paddeling braucht man nur Wasser, ein Brett und ein Paddel. Am 10. August können Interessierte im Seaside Beach am Baldeneysee Schnupperkurse absolvieren und an einem Spaß-Rennen teilnehmen.

Surfen war gestern. Heute trifft man sich zum Stand Up Paddeling (SUP). Vor drei, vier Jahren schwappte die Welle aus den USA nach Europa und in diesem Sommer erfährt SUP auch in Deutschland gerade einen solchen Schub, dass es auf dem besten Weg ist, Trendsportart zu werden. Um das Paddelsurfen im Stehen, bei dem man mit Hilfe eines Stechpaddels Strecke macht, auch in Essen bekannter zu machen, wird es am Samstag, 10. August, von 10 bis 18 Uhr eine Veranstaltung unter dem Motto „SUP meets Seaside“ geben.

Die Organisation des Aktionstages im Seaside Beach am Baldeneysee mit Schnupperkursen und Spaß-Rennen haben Sportlehrerin Angie Wilmesmeyer (45) von der Surfschule „Surf’n Smile“ und der Sozialpädagoge Lars Jonetat (37) als Ideengeber in die Hand genommen. Jonetat ist eigentlich Wintersportler und besonders in Sachen Telemark-Ski unterwegs. Mit im Boot sind auch zwei Hersteller-Firmen von SUP-Boards.

Grundkenntnisse sind schnell erlernt

„SUP hat eindeutig das Zeug zur Trendsportart“, sagt Jonetat. Man brauche nur Wasser, Brett und Paddel, ein paar Grundkenntnisse, um sich sicher im Gewässer zu bewegen - und schon könne es losgehen. In einer halben bis dreiviertel Stunde könne man Anfängern die Grundlagen vermitteln, darunter auch Basiswissen wie Wegerecht und Sorgfaltspflicht auf dem Wasser.

„SUP kann im Prinzip jeder betreiben, jung oder alt, sportlich oder unsportlich. Es ist wirklich leicht zu lernen und auch für ganze Familien geeignet“, sagt Angie Wilmesmeyer. Nur Schwimmen muss man können, sagt die Surflehrerin, die sich genau das auch am Aktionstag von den Teilnehmern, die die verschiedenen Boards testen wollen, unterschreiben lassen wird. Im Gegensatz zum Surfen brauche man weder Wind noch Welle. Zudem sei SUP gesund, denn man müsse den Rücken gerade halten, Bauch und Po anspannen. Und man lerne, das Gleichgewicht zu halten, legt Wilmesmeyer Wert auf den Gesundheitsaspekt.

Beim Stand Up Paddeling unterscheidet man drei Arten: Bei der klassischen Variante macht man mit Hilfe des Paddels Strecke und lässt dabei die Seele baumeln. Wer es sportlicher mag, reitet die Wellen ab - wozu man auf dem Baldeneysee aber schon etwas Wind benötigt. Als dritte Variante kann man SUP mit Yoga, Pilates oder anderen Entspannungstechniken kombinieren und den Sonnengruß einfach auf dem Brett absolvieren.

Begeistert vom Stand Up Paddeling ist Sandra-Nike Gertsen-Jorsitzke. Die 37-Jährige wohnt erst seit einigen Wochen in Essen und kennt die Sportart aus ihrer alten Heimat Hamburg: „Wer da zum Beispiel einen Zugang zur Alster hat, verbringt gern mal jede freie Minute auf dem Brett.“ Es gebe sogar Leute, die paddelten auf diese Weise zur Arbeit. In Essen dagegen steckt SUP quasi noch in den Kinderschuhen. Rund 80 Leute betrieben die Sportart hier, schätzt Angie Wilmesmeyer, die selbst SUP-Kurse gibt. Für Fortgeschrittene könnte sie sich auch SUP-Polo als Ballspiel vorstellen.

Wasserscheu sollte man übrigens nicht sein. „Gerade als Anfänger fällt man ziemlich sicher mal vom Brett, besonders bei der Wende. Badesachen sind also Pflicht - auch beim Aktionstag.“ Der findet auch bei Regen statt, nur bei Gewitter müssen die Schnupperkurse ausfallen. Hartgesottene betreiben das Paddelsurfen auch im Winter - im Neoprenanzug. „Hier ist das bisher aber schon eher eine sommerliche Freizeitbeschäftigung. Es geht ja in erster Linie um Spaß“, sagt Organisator Lars Jonetat. Beim Aktionstag am 10. August könnten die Teilnehmer 30 bis 40 verschiedene Boards testen, darunter sogar aufblasbare. „Nicht jeder kann oder will sich halt so ein großes Sportgerät in den Keller stellen“, lacht Jonetat.