Margarethenhöhe. . Die Nachbarn des ehemaligen Kiosks an der Sommerburgstraße fürchten, dass sie durch den geplanten Imbiss-Betrieb mit Küchengerüchen und Müll belästigt werden. Der Vermieter, die Margarethe-Krupp-Stiftung, beschwichtigt und verweist auf eine hochmoderne Lüftungsanlage, die installiert werde.

So gar keine Begeisterung löste bei den Bürgern, die an der Kreuzung Sommerburg-/Lührmannstraße wohnen, die Nachricht aus, dass in dem seit längerem geschlossenen Kiosk ein Imbiss entstehen soll. Ein Gastronom will dort belgische Pommes frites und Co. verkaufen. „Wir haben das im Mai aus der Zeitung erfahren und fürchten, dass es zu erheblicher Geruchs-, Lärm- und Dreckbelästigung kommen wird“, so Anwohnerin Martina Wolff. Sie und ein Dutzend weitere Nachbarn trafen sich jetzt vor Ort, um ihrem Ärger Luft zu machen.

„Wir sind vom Vermieter, der Margarethe-Krupp-Stiftung, in keiner Weise über die Pläne informiert worden“, ärgert sich Marlies Kristahl. „Wir brauchen hier keinen Imbiss“, findet Markus Bruchhagen und erntet für diese Aussage allgemeine Zustimmung der Nachbarn.

Es gebe auf der Margarethenhöhe mit der Altenau, dem Tusem-Clubhaus, dem Hülsmannshof und dem Restaurant M genug Gastronomie. Zudem existiere ein dauerhaft installierter Pizza-Imbiss vor dem Edeka-Markt auf der Neuen Höhe und bisher an einigen Tagen in der Woche ein Imbisswagen, der in der Nähe des Kleinen Marktes halte. „Der soll ja wohl jetzt weg. Dabei hätten wir ihn gern behalten, der stört dort ja niemanden“, so die Anwohner.

„Ich habe mich damals dafür interessiert, den Kiosk gemeinsam mit einem Kollegen zu übernehmen. Aber die Miete war dann doch zu hoch. Das Geld muss man ja erst einmal wieder hereinbekommen“, sagt Jolanta Barbara Kiwitt. Sie wollte den Kiosk erstmal neben ihrem Angestellten-Job betreiben, um zu sehen, ob es sich lohnt.

Schon der Kiosk habe negative Begleiterscheinungen mit sich gebracht, an die man sich aber im Laufe der Zeit - mehr oder weniger - gewöhnt habe. „Oft lagen Glasflaschen herum, immer wieder urinierten Kunden in Vorgärten und an Hauswände“, haben die Nachbarn beobachtet.

Wenn der Imbiss eröffne, werde alles nur noch schlimmer, befürchten sie. Auch die Verkehrssituation bereitet den Anwohnern Kopfschmerzen. Vor dem Kiosk gibt es keine Halte-Möglichkeit. „Womöglich bremsen Autofahrer abrupt, um schnell Pommes zu kaufen“, sehen sie die Gefahr von Auffahrunfällen. „Und wer weiß, ob die Gäste dann nicht einfach in unsere Gärten spazieren“, sorgen sich die Anwohner. Falls der Imbiss auf der Rückseite ein Fenster bekomme, zögen sämtliche Essensgerüche in die Gärten und umliegenden Wohnungen, meinen die verärgerten Mieter, die beobachtet haben, dass das Gebäude innen durch Wasserschäden völlig verschimmelt sei.

„Uns ist klar, dass es sich um ein sensibles Thema handelt“, reagiert Jochen Biefang, Prokurist der Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS), auf die Sorgen der Mieter. Es werde eine moderne Lüftungsanlage auf dem Dach eingebaut. Das Gebäude werde zur Gartenseite für die Küche etwas vergrößert. Biefang: „Es gibt derzeit vier Wohnungen, zu denen je ein Gartenstück gehört. Eine Wohnung ist frei und wird künftig ohne Gartennutzung vermietet, so dass die derzeitigen Mieter je ein Gartenstück behalten.“

Der Imbissbetreiber, der einen Vorvertrag habe, werde verschließbare, im Straßenbild nicht sichtbare Mülltonnen erhalten, die häufig abgeholt würden. Parkmöglichkeiten für Gäste gebe es an der Lührmannstraße.

„Die Baugenehmigung ist beantragt, ein positiver Bauvorbescheid liegt vor“, so Biefang. Sobald die Genehmigung vorliege, würden die Mieter schriftlich informiert. Derzeit gehe es zwischen Betreiber und Architekt noch darum, wo Tische und Theke stehen sollen. Die Grundmauern sollen stehenbleiben, die Böden würden komplett erneuert, die Belüftung erfolge durch ein Fenster zur Straße hin. Im vorderen Bereich seien etwa zwölf Sitzplätze geplant. Der Baubeginn sei für den Herbst geplant, so dass der Imbiss wahrscheinlich im Frühjahr eröffnen könne.