Essen-Rüttenscheid. . Unter dem Motto „Watt leckeres“ lockte die Essener Marketinggesellschaft mit einem neuen Stadtteilrundgang. Allerdings machten nur vier Restaurants bei der ungewöhnlichen Tour mit.

Eine kulinarische Rundreise durch Rüttenscheid soll es werden- hmm, denkt da jeder, das wird ja angesichts der Vielfalt an Restaurants und Bistros ein echtes Vergnügen sein. Schließlich ist der Stadtteil bekannt für seine Gastronomie. „Ich glaube, dass wir auch in die kleinen Läden rechts und links der Rüttenscheider einkehren“, gibt sich eine Teilnehmerin hoffnungsfroh. 20 haben sich für die etwas andere Stadtteiltour, die die Essener Marketingagentur zum ersten Mal anbietet, angemeldet. Jetzt umrunden sie Stadtführerin Petra Bernicke, die die Gruppe mit ein paar launigen Anekdoten auf den Rundgang unter dem Motto „Watt leckeres“ einstimmt.

Nur vier Restaurants stehen auf ihrer Liste, eins davon wird voraussichtlich erst in sechs Wochen seine Pforten öffnen. Koch und Betreiber Maksim Zitnikov wartet bereits an der Tür und drückt den Teilnehmern ein Glas Prosecco in die Hand. Der gebürtige Russe stand zuletzt im Wallberg an den Töpfen und erfüllt sich mit dem kleinen französischen Restaurant, das in den Räumen des einstigen „Schmitz- was sonst“ und in Zusammenarbeit mit Gastro-Urgestein Hannes Schmitz entsteht, einen Traum. „Maksim“ soll es heißen und „humane“ Preise haben. Locker plaudert er aus dem Nähkästchen, verrät schon mal das ein oder andere Detail der künftigen Speisekarte.

Zu Gast bei „alten Bekannten“ der Rüttenscheider Gastronomieszene

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Eine Straße weiter ist der Holztisch im Emma 2 schon gedeckt: Fenchelsalami, Käse, Olivenöl, frisches Brot, Oliven und ein feiner Lambrusco-Sekt dürfen probiert werden. Klein, edel und hochpreisig, dafür aber mit einem besonderen kulinarischen Angebot lautet das Konzept der Anfang des Jahres eröffneten Wein-Bar. „Bislang wird es sehr gut angenommen“, berichtet Inhaberin Miroslawa Nocon werbewirksam den Gästen. Die sind durchaus angetan von den kleinen Köstlichkeiten und fragen interessiert nach Öffnungszeiten und Preisen. Auch in der Hausbrauerei und im ägyptischen Restaurant Fata Morgana wird die Gruppe nett begrüßt. Eine Überraschung bieten beide nicht. Sie sind „alte Bekannte“ in der Rüttenscheider Gastronomieszene.

Warum nicht noch mehr Restaurants die Gruppe empfangen wollen, kann Petra Bernicke nicht wirklich erklären: „Wir haben bei so vielen Restaurants im Viertel angefragt, aber nur Absagen bekommen.“ Scheinbar hätten es die Gastronomen in Rüttenscheid nicht mehr nötig, um neue Gäste zu buhlen. Und so beschränkt sich die Tour auf ein paar Häppchen, die nicht gerade die kulinarische Vielfalt auf und rings um die Rü wiedergeben. Schade. Trotzdem ist keiner in der Gruppe enttäuscht. „Ich wollte mal Restaurants kennenlernen, in die ich als Frau auch alleine reingehen kann“, sagt Else Flick, „und genau das ist durch die Tour gelungen.“