Essen.. In der Von-Seeckt- und Von-Einem-Straße haben die Anwohner seit geraumer Zeit Probleme mit Mardern. Die Raubtiere fühlen sich unter den Autos der Rüttenscheider derart wohl, dass sie die Schläuche der Pkws durchbeißen. Experten glauben, dass die Marder-Problematik menschengemacht ist.

Einige humorvolle Nachbarn der Von-Einem- und Von-Seeckt-Straße sprechen angesichts der in beiden Straßen immer häufiger auftretenden Marder-Schäden schon von der „Rache der Grünen“ – in Anspielung auf den Streit um die Straßennamen.

Hannes Rode bleibt das Lachen jedoch im Hals stecken. Innerhalb eines Jahres knabberten die Raubtiere bereits fünf Mal die Schläuche in seinem Pkw an, zuletzt im April. „Mittlerweile beläuft sich der Gesamtschaden auf mehr als 1000 Euro. Zwar hat meine Vollkasko-Versicherung gezahlt, ärgerlich ist es natürlich dennoch. Und nicht zuletzt gefährlich“, sagt der 33-Jährige, der in der Von-Seeckt-Straße aufwuchs: „An so viele Vorfälle innerhalb so kurzer Zeit kann ich mich nicht erinnern. Das geht auch Nachbarn so, man hört das immer wieder“, sagt er.

Eingriff nur bei gefährdeter Hygiene

Auch im VW von Susanne Münch fühlten sich die nachtaktiven Tiere offenbar wohl, zerbissen die Kühlschläuche. Gut 130 Euro zahlte sie für die Reparatur, „meine Versicherung beteiligt sich erst ab 150 Euro“, erzählt die Anwohnerin der Von-Einem-Straße, die ihr Auto ab sofort immer in der Garage abstellt. Nachbar Rode sieht die Stadt ein Stück weit in der Pflicht: „Eigentlich müsste man dagegen doch etwas unternehmen“, sagt er. Rein rechtlich ist die Stadt nur dann verpflichtet, Tiere wie Ratten, Tauben oder eben Marder zu bekämpfen, wenn die Hygiene gefährdet ist. „Zurzeit besteht allerdings keinerlei Seuchengefahr bei den Tieren“, sagt Stadtsprecher Stefan Schulze.

Marder unterliegen Jagdrecht

Wichtig sei zu wissen, dass Marder dem Jagdrecht unterliegen, sie also nur von ausgebildeten Jägern „beseitigt“ werden dürfen. In Wohngebieten darf vom Jagdrecht freilich kein Gebrauch gemacht werden, so Welbers, der ergänzt: „Die Ursachen für die Marder-Ansiedlung müssen beseitigt werden. Ein Tier einzufangen, schafft nur kurz Abhilfe.“