Essen. . Die Schauspielerin Ariane Raspe ist am Wochenende mit zwei Solostücken zu Gast im Theater Courage. Vor kurzem stand sie für „Stromberg“ vor der Kamera.

Auf den ersten Blick wirkt Ariane Raspe mädchenhaft, fast ein wenig schüchtern. Dann verzieht die 36-Jährige für die Kameralinse ihr Gesicht zu einem breiten Grinsen, spitzt die Lippen, rollt die Augen: Humor ist für die Schauspielerin aus Holsterhausen der ultimative Antrieb. Das wird sie am Wochenende im Theater Courage wieder beweisen, wenn sie mit ihrem Soloprogramm „Ich lach mich tot“ und dem Kinder-Mitmach-Theater „Wrobbel der Wichtel“ zu Gast ist.

„Wrobbel“ ist dabei der Spitzname Raspes, den ihr Bruder ihr schon in der Kindheit verpasste. Die verbrachte sie im beschaulichen Brilon und entdeckte schon als Siebenjährige ihre Leidenschaft fürs Spiel: „Ich habe damals die Mutter der sieben Geißlein gespielt. Danach stand mein Berufswunsch fest“, erinnert sich Raspe. Ihrem Vater zuliebe lernt sie zunächst „etwas Vernünftiges“, macht eine Ausbildung zur Rechtsanwalts-Fachgehilfin. Der Büroalltag schmeckt dem agilen Energiebündel zwar gar nicht, dennoch profitiert sie heute ein Stück von den staubtrockenen Lehrjahren: Raspe wird 2004 für die Büro-Comedyserie „Stromberg“ mit Christoph Maria Herbst gecastet. Im April drehte sie den Stromberg-Film ab, der Anfang nächsten Jahres in die Kinos kommt. „Es war mitunter eine echte Herausforderung, am Set nicht zu lachen. Stromberg ist ja so komisch, weil alle so bierernst sind“, sagt Raspe.

„Es geht darum, dem Tod seinen Schrecken zu nehmen“

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Sie steht gerne vor der Kamera, ihr wahres Zuhause aber ist die Bühne. „Da kann ich mich über zwei Stunden komplett in einer Rolle austoben“, sagt Raspe, die ihre Traumrollen bereits spielen durfte. Als festes Ensemblemitglied der Schlossspiele Hohenlimburg spielte sie bereits die Ophelia aus Hamlet und parallel dazu das Gretchen aus Goethes Faust bei den Festspielen am Kloster Dalheim.

Nach ihrer Ausbildung am Zentrum für Schauspiel in Köln verschlug es Raspe schnell ans Theater Courage, wo sie seit 2006 zur „Familie“ gehört. Raspe schätzt die Zusammenarbeit mit Courage-„Mutter“ Gaby Dauenhauer. „Eigentlich lag es nah, dass ich dort auch mal mein Soloprogramm präsentiere“, sagt Raspe, die mit „Ich lach mich tot“ Comedy und Chansons vermischt. „Es geht darum, dem Tod seinen Schrecken zu nehmen. Ich will zeigen, dass man sich und sein Leben nicht immer zu ernst nehmen sollte“, erklärt Raspe ihre Grundintention.

Vor allem aber will sie eins: Menschen unterhalten. „Natürlich spiele ich auch gerne ernste Figuren. Am liebsten aber bringe ich die Zuschauer zum Lachen“, sagt Raspe. Kein Wunder, dass sie bei ihrem nächsten Projekt sofort zusagte: Ab dem Sommer steht Raspe für neue Folgen der Sat1-Comedy „Pastewka“ vor der Kamera. Da fehlt für Raspe nur noch einer in ihrem persönlichen Humor-Himmel, wie sie verrät: „Mein Traum ist, einmal mit Helge Schneider zu arbeiten. Der ist einfach unschlagbar komisch.“