Essen-Rüttenscheid. . Die Posse um die Sitzgelegenheiten auf dem Rüttenscheider Markt könnte mit der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung beendet werden. Dieses Mal ist der Denkmalschutz in die Pläne involviert, nachdem er im Dezember sein Veto eingelegt hatte.

Behördliche Mühlen mahlen mitunter langsam - im Falle der Bänke am Rüttenscheider Markt in Schrittgeschwindigkeit. Die Posse um zunächst falsch kalkulierte Kosten und Entwürfe, bei denen das zu Beginn versehentlich ungefragte Denkmalamt am Ende sein Veto einlegte, könnte mit der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 23. Mai jedoch beendet werden. Das Amt für Straßen und Verkehr hat – diesmal gemeinsam mit dem Institut für Denkmalschutz und -pflege – neue Entwürfe vorgelegt, über die die Bezirkspolitiker entscheiden sollen.

Verhaltener Optimismus

Dabei hatten die sich bereits vor etwa einem Jahr nach einem Ortstermin und zähem Ringen auf die Rundbänke geeinigt. Bereits im September hätten sich Marktbesucher und Spaziergänger demnach auf der außerhalb der Marktzeiten als Parkplatz genutzten Fläche ausruhen können. Wären da nicht die durch einen „Übermittlungsfehler“ entstandenen Kosten von 16 955,50 Euro gewesen, die den Bezirksvertretern utopisch hoch vorkamen. Immer wieder verzögerte sich das Procedere, nicht zuletzt, nachdem das Denkmalamt den Entwurf für drei Drahtgitter-Rundbänke im Dezember ablehnte.

Der neue Entwurf sieht nun die Aufstellung von drei Rundbänken aus Edelstahl mit Einzelsitzen aus sogenanntem Pagholz, verdichtetem Kunstharzpressholz, vor. Dafür soll ein Teil der umstrittenen Stelen entfernt werden. In den kalkulierten Kosten von vergleichsweise günstigen 3688 Euro sind zudem zwei Abfallbehälter enthalten. Die Mittel sollen, wie bereits im vergangenen Jahr beschlossen, komplett durch die Bezirksvertretung getragen werden.

Verhalten optimistisch gaben sich gestern einige Mitglieder der Bezirksvertretung, die die Entwürfe zunächst noch in ihren Fraktionen beraten müssen. Peter Lankes, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Wir haben die Aufstellung ja bereits beschlossen. Wenn jetzt noch der Denkmalschutz sein Einverständnis gibt, sollte den Bänken eigentlich nichts im Wege stehen.“ Auch Heinz-Leo Draese (CDU) „geht von einer Zustimmung aus“. Stimmt die Mehrheit zu, könnten die Bänke Ende Juni aufgestellt werden - mehr als ein Jahr nach Beschlussfassung.