Essen-Rüttenscheid. . Die Verwaltung will am neuralgischen Punkt zwischen Bürgerzentrum, Kita und Seniorenresidenz an der Girardetstraße die Ampel abschaffen und stattdessen den Bürgersteig verbreitern, um Kosten zu sparen. Über den Vorschlag entscheidet die Bezirksvertretung bei ihrer nächsten Sitzung am 23. Mai.

Die Ampel stand schon vor Jahren in der Diskussion, erinnert sich Werner Settels, Leiter des Bürgerzentrums Villa Rü an der Girardetstraße. Nun hat wohl das letzte Stündchen für die in die Jahre gekommene Anlage geschlagen.

Nach dem Willen der Verwaltung soll die baufällige Ampel abgebaut und durch eine sogenannte Querungshilfe ersetzt werden. Bedeutet im Klartext, dass der Bürgersteig an der Stelle deutlich verbreitert wird und an diesem Punkt künftig nur noch ein Auto die Straße passieren kann. „Vor dem Hintergrund der Finanzsituation der Stadt Essen ist die Errichtung einer neuen Lichtsignalanlage nicht mehr begründbar“, heißt es dazu in der Vorlage, über die die Bezirksvertretung II bei ihrer nächsten Sitzung am 23. Mai entscheidet.

„Die Straße ist kein Unfallschwerpunkt“

Dabei ist sich die Verwaltung der Bedeutung des neuralgischen Punktes zwischen der Villa Rü sowie der Mundus Seniorenresidenz und der Awo-Kindertagesstätte im Girardethaus durchaus bewusst, betont Rainer Wienke vom Amt für Straßen und Verkehr. Spätestens seit der Sperrung der Girardetstraße in Höhe der Kunigundastraße sei die Ampel jedoch überflüssig.

„Die Straße ist kein Unfallschwerpunkt“, so Wienke. In Tempo-30-Zonen sei es ohnehin nicht mehr üblich, Ampeln zu errichten. Um zu vermeiden, dass Kinder künftig zwischen den parkenden Autos die Straße queren müssen, ist eine Erweiterung der Gehwege auf 2,80 Meter geplant. So sollen Fußgänger den Verkehr gut einsehen und umgekehrt auch besser wahrgenommen werden.

Auch Zebrastreifen wäre aufwendig

Werner Settels, Leiter des Jugend- und Bürgerzentrums Villa Rü, sieht das Vorhaben mit gemischten Gefühlen. „Zum einen wird die Ampel von vielen übersehen und von manchen Passanten gar nicht genutzt. Andererseits gibt sie meiner Meinung nach vor allem Kindern und Senioren ein Stück Sicherheit.“ Dorothee Engemann, Leiterin der Awo-Kita im Girardet-haus, macht sich keine allzu großen Sorgen, sollte die Ampel abgebaut werden: „Die meisten unserer Kinder, werden ohnehin von ihren Eltern bis zur Tür begleitet.“

Die vergrößerten Bürgersteige sollen von Pflasterflächen und Baumbeeten eingegrenzt werden. Inklusive des Rückbaus der Ampel kostet das Vorhaben rund 22 000 Euro. Deutlich günstiger jedenfalls als der Neubau einer Ampel oder eines Zebrastreifens, sagt Wienke: „Neben den Anschaffungskosten für die Ampel schlagen Betrieb und Instandhaltung ordentlich zu Buche. Auch ein Zebrastreifen wäre aufwendig – schließlich müsste der eigens beschildert und auch beleuchtet werden.“