Stadtwald. . Die Deutsche Bahn AG baut gerade den seit etwa einem Jahr versprochenen Aufzug am Bahnsteig der S6 Richtung Düsseldorf. Auf der gegenüber liegenden Seite muss erst ein Pachtvertrag mit der Eigentümergemeinschaft der Seniorenresidenz geschlossen werden, weil ein Teil des Geländes für den dortigen Aufzugbau benötigt wird. Erst wenn der Vertrag unterschrieben sei, könne man den Bau planen, so ein Bahnsprecher.

Der erste Aufzug am S-Bahnhof Stadtwald ist im Bau - endlich, werden vor allem ältere und gehbehinderte Fahrgäste sagen. Als die Deutsche Bahn AG im vergangenen Sommer die Modernisierung und behindertengerechte Umgestaltung des Bahnhofs in Angriff nahm, machten sich viele Bürger Hoffnungen auf eine schnelle Realisierung der versprochenen Aufzüge. Doch nachdem die Arbeiter den Bahnsteig um 20 Zentimeter erhöht und mit einiger Verspätung auch die Wartehäuschen aufgestellt hatten, war erst einmal Schluss. „Was fehlt, sind vor allem die Aufzüge. Erst durch sie würde der Bahnhof für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen und Eltern mit Kinderwagen wirklich nutzbar“, klagte Anwohner und Bahnnutzer Helmut Nömer (82) zum Jahreswechsel.

Jetzt kann sich Nömer freuen, wenn auch aufgrund der fast einjährigen Verzögerung nur verhalten: Der Personenaufzug am Bahnsteig Richtung Düsseldorf ist derzeit im Bau und soll laut Franz Heumüller von der Deutschen Bahn AG Ende Juni in Betrieb genommen werden. Die 2,10 mal 1,10 Meter große Kabine ist für eine Last von 1000 Kilogramm ausgelegt. „Für den Aufzug fallen circa 600 000 Euro Baukosten an“, so Heumüller.

Komplizierter ist die Sache auf der Gegenseite Richtung Essen-Hauptbahnhof, da ein Grundstück, das für den Bau des Aufzugs erforderlich ist, einer Eigentümergemeinschaft der dortigen Seniorenresidenz gehört. Aber auch hier sieht Heumüller das Projekt auf einem guten Weg: „Für die Zuwegung zu dem geplanten Aufzug auf der Seite der Seniorenresidenz ist ein Pachtvertrag zwischen der Wohnungseigentümergemeinschaft und der Deutschen Bahn Station & Service AG in Bearbeitung.“ Sobald die Beteiligten zugestimmt und den Vertrag unterschrieben hätten, könne der zweite Aufzug geplant und gebaut werden. Die Termine würden nach der Freigabe des Projekts festgelegt. „Aufgrund der voraussichtlich anfallenden Oberleitungsmaßnahmen zur Versetzung eines Mastes werden die Kosten höher als bei dem im Bau befindlichen Aufzug ausfallen“, so Heumüller weiter.

Anwohner Helmut Nömer ärgert sich, dass die Pachtversion von der Bahn erst dann aufgegriffen worden sei, „als von der Öffentlichkeit nachhaltig Druck gemacht wurde“. Nömer vermutet, dass „der Realisierungszeitpunkt angesichts der Mittelknappheit der Bahn völlig ungewiss“ sei. Er beklagt weiter, dass immer noch Halt-Tafeln für den Zug Richtung Essen-Hauptbahnhof fehlten, ein Abfallbehälter, zusätzliche Sitzgelegenheiten und ein Ständer mit Aschenbecher auf dem Bahnsteig Richtung Düsseldorf. Weiterhin vermisst Nömer Notrufsäulen und Videoüberwachung.