Essen-Rüttenscheid. . Die Forderung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die Rüttenscheider Straße in eine Eínbahnstraße umzuwandeln, stößt auf geteiltes Echo: Während die CDU den Vorschlag ablehnt, sieht der Radbeauftragte Handlungsbedarf. In der Online-Umfrage stimmten 51 Prozent für eine Einbahnstraße.
Die vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) formulierte Forderung nach einer Einbahnstraßenregelung für die Rüttenscheider Straße könnte eine Debatte um die künftige Verkehrsführung auslösen. „Die Rüttenscheider in eine Einbahnstraße umzuwandeln, ist eine von vielen Ideen. Generell aber darf es bei diesem Thema keine Denkverbote geben“, sagt Matthias Klahold, Fraktionssprecher der Grünen in der Bezirksvertretung II. Es sei gut, dass der ADFC den Stein ins Wasser geworfen habe und man sich nun der Diskussion stellen müsse.
Ingo Lingenberg, Vorsitzender des Rüttenscheider SPD-Ortsvereins, würde gerne mit allen Beteiligten wie Interessengemeinschaft und Bürgerverein ein Konzept ausarbeiten: „Ob die Einbahnstraße der richtige Weg wäre, müsste man gemeinsam entscheiden. Grundsätzlich aber wäre es gut, wenn sich der Verkehr auf der Rüttenscheider Straße entspannen würde.“
„Eine solche Regelung würde schaden“
Für Christdemokratin Heidemarie von Münchhausen, stellvertretende Bürgermeisterin im Bezirk II, steht fest: „Wir haben innerhalb der CDU den Konsens, gegen eine Einbahnstraße zu sein. Rüttenscheid ist ein lebendiger Stadtteil und das soll auch so bleiben, eine solche Regelung würde schaden.“ Radfahrer könnten absteigen, wenn es die Verkehrssituation erfordere.
Christian Wagener, Radbeauftragter der Stadt Essen, sieht grundsätzlich Handlungsbedarf, schließlich sei die „Rü“ die Hauptverbindung auf der Strecke in den Süden. Er stellte zudem klar, dass Radfahrer nicht, wie berichtet, Gastrecht auf dem Sonderweg ab Martinstraße genießen, sondern dieser wie ein Radweg behandelt werde; nur eben ohne Benutzungspflicht.
Bei unserer - nicht repräsentativen - Onlineumfrage stimmten bis gestern Abend 51 Prozent der Nutzer für eine Einbahnstraßenregelung. Von 778 abgegebenen Stimmen waren nur 17 Prozent der Ansicht, dass eine Einbahnstraße dem Handel schade. 19 Prozent plädierten für mehr Rücksicht, 13 Prozent sprachen sich dafür aus, den Sonderweg ganz abzuschaffen und Radfahrer auf die Straße zu „verbannen“.