Essen-Margarethenhöhe. Der gesperrte Fußgängerweg im Nachtigallental wird dank der Initiative der Bürger wieder zugänglich gemacht und im Frühjahr zudem neu aufgearbeitet. Grün und Gruga erkannte die Notwendigkeit des Weges.

Viele Wege führen ins Nachtigallental. Viele schräg-absteigende Wege und ein Pfad, der ein nicht ganz so tiefes Gefälle damit auch für ältere, gehbehinderte Menschen einfach zu bewältigen ist. Aber genau diese Route wurde vor wenigen Wochen gesperrt. Und das auch noch ausgerechnet jetzt zur Winterzeit, in der sowieso alle Wege zugefroren sind und sich schnell zu einer Rutschbahn entpuppen.

Für den 88-jährigen Anwohner Franz Czerny, der nicht gut zu Fuß ist und ohnehin schon auf einen Gehstock angewiesen ist, wurde es damit fast unmöglich, den Wald zu passieren (wir berichteten). Um aber weiterhin das Grab seiner Frau auf dem Südwest-Friedhof im Nachtigallental zu besuchen, hätte Czerny einen Umweg von fast einem Kilometer in Kauf nehmen müssen. Ein Unding, wie Czerny und viele andere Spaziergänger und Anwohner fanden. Aus seinen Beobachtungen heraus weiß der ortskundige Rentner: „Neun von zehn Menschen nutzen den Tal-Zugang mit dem sanften Gefälle, statt den Weg mit dem steilen Abstieg.“ Den ‚sicheren’ Weg würden außerdem, so Czerny, nicht nur ältere Menschen bevorzugen, sondern auch jüngere Leute mit Kinderwagen oder Hunden genauso wie Radfahrer oder Wandergruppen.

Der leicht zu begehende Weg war gesperrt worden, weil Bezirksvertretung und Bürgerschaft während der Planungen für die Bauarbeiten am Kesselbach, am Borbecker Mühlenbach sowie am Halbachhammer im Nachtigallental beschlossen, einige Wege wieder zu bepflanzen; sie also zu renaturieren. Welche Bedeutung aber ausgerechnet der gesperrte Weg für die Spaziergänger hat, das wurde der Stadt sowie Grün und Gruga erst jetzt deutlich, nachdem Czerny und die anderen Anwohner öffentlich auf die Problematik aufmerksam machten.

Notwendigkeit erkannt

Mit Erfolg: „Es ist nachvollziehbar, dass die verbleibenden Wege schwer zu begehen sind. Wir haben die Notwendigkeit dieses Weges eingesehen und werden ihn in Kürze wieder zugänglich machen“, verkündet Hans Joachim Augustin, Abteilungsleiter bei Grün und Gruga. Will heißen: Die Sperrung wird schon bald aufgehoben; zum Frühjahr wird der Schotterweg zudem noch ein wenig aufgearbeitet.

„Ich bin froh, dass der Weg bald wieder frei ist“, so Czerny, der die Steine im wahren Sinne des Wortes ins Rollen gebracht hat. Die Verantwortlichen hätten sich schnell einsichtig gezeigt; so sei es zu einer „friedlichen“ Lösung für alle gekommen.