Bergerhausen. Eine Ausstellung in der Elsa-Brändström-Realschule informiert derzeit über Rechtsextremismus. Die Jugendlichen beschäftigen sich intensiv mit Rassismus, Mobbing und Gewalt. Das planen sie auch für die Zukunft - vor allem auch angesichts der Tatsache, dass Zeitzeugenberichte in den kommenden Jahren immer seltener werden dürften und das Thema trotzdem seine Aktualität behält.
Faires Miteinander und Toleranz werden an der Elsa-Brändström-Realschule schon lange großgeschrieben. Um so mehr freuten sich Schüler und Verantwortliche, als die Einrichtung im Schuljahr 2009/2010 mit dem Zertifikat „Schule ohne Rassismus – eine Schule mit Courage“ ausgezeichnet und das Engagement damit auch von außen gewürdigt wurde. Die Mitglieder der Schulgemeinschaft wenden sich weiterhin gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt. Zudem entwickeln sie regelmäßig Projekte und Aktivitäten, um gegen Rassismus anzugehen – so wie jetzt mit der aktuellen Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen, Nordrhein-Westfalen für Toleranz und Menschlichkeit“.
Die Wanderausstellung wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert und macht in verschiedenen Schulen und Einrichtungen des Landes Station - in Essen ausschließlich an der Elsa-Brändström-Schule.
In einem Klassenraum der Realschule sind derzeit 15 große Ausstellungstafeln aufgestellt, die auf die Gefahren und die Entwicklung des Rechtsextremismus hinweisen. Schülerinnen und Schüler des Sozialwissenschaftskurses der zehnten Jahrgangsstufe führen durch die Ausstellung und beantworten eventuelle Fragen der Besucher. Dabei sind sie bestens vorbereitet - schließlich stand das Thema schon Wochen vorher auf dem Stundenplan. „Ich halte es für sehr wichtig, dass sich die Jugendlichen in Deutschland mit der Problematik auseinandersetzen und ausführlich darüber aufgeklärt werden“, sagt Referendar Bastian Hessler.
So sieht es auch Wolfgang Pfotenhauer. Bei einem Besuch der Ausstellung lobte der erste Vorsitzende des Bürgervereins Bergerhausen 1956 die Arbeit der gut informierten Schüler: „In Anbetracht der Tatsache, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, ist es nötig, dass sich die Jugend intensiv mit dem Thema auseinandersetzt.“ Ansatzpunkte wie die aktuelle Ausstellung seien da der richtige Weg. Dem konnten sich die anderen Ehrengäste, darunter Bezirksbürgermeister Gerhard Barnscheidt (SPD) und der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Weckmann, nur anschließen. Die Bekämpfung von Rechtsextremismus gehört für beide zu den Themen, die man auf keinen Fall vernachlässigen darf.
Die Elsa-Brändström-Schule ginge mit sehr guten Beispiel voran, lobt Barnscheidt und hofft auf weitere Nachahmer, die die Mission der immer weniger werdenden Zeitzeugen fortführen und in ihrem Sinne weiterarbeiten.