Bergerhausen. . Der geplante Bau einer Kita auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Grundschule ruft Nachbarn und Bürgerverein auf den Plan. Sie befürchten, dass die ohnehin angespannte Verkehrssituation zusätzlich verschärft wird. Das verantwortliche Kinderbüro hingegen sieht keinen Grund zur Sorge.
In einer neuen Kita auf dem Gelände der Theodor-Heuss-Grundschule will die Stadt ab 2014/15 insgesamt 40 Kinder betreuen lassen. Das halten nicht alle für eine gute Idee. Nachdem die Verwaltung nach eigenem Bekunden die Bedenken der Schulleitung ausgeräumt habe, öffnet sich nun eine neue Baustelle: Nachbarn aus dem Umfeld und der Bürgerverein Bergerhausen wehren sich.
„Im Bereich der Diemelstraße und der Elbestraße ist die Verkehrssituation bei Schulbeginn katastrophal. Die Kita wird dort noch mehr Verkehr hinziehen – das fürchten die Anwohner natürlich auch“, sagt Kuno Schädlich, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins. Recht bekommt er auch vom Bergerhauser Bezirksvertreter Hans-Jürgen Schwarz (CDU): „Das wird zu ganz großen Problemen führen, die Diemelstraße ist praktisch einspurig“, konstatierte er in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) II. Allerdings: Die rot-grün-rote Mehrheit in der BV II überzeugte das Jugendamt mit seinen Plänen.
„Es sollen und werden nicht alle Eltern mit dem Auto kommen“
Dennoch hätte Jürgen Schroer vom Kinderbüro der Stadt mit so viel Widerstand nicht gerechnet. Schließlich hatten er und sein Team bereits alle Bedenken vor Ort ausgeräumt – dachten sie. Die Schulpflegschaft wollte – nachdem der geplante Kita-Standort vom kleineren Schulhof an der Weser- hin zur großen Fläche an der Diemel- und Elbestraße verlegt worden war – den Bau abwenden, weil sie u.a. um Spielgeräte, Tartanbahn und Schulgarten fürchtete. Auch Schulleiterin Cornelia Kaitinnis-Lenz hatte eine Garantie für das Schulbiotop angemahnt.
Das sei, laut Schroer, vom Tisch. „Schulaufsicht und Schulleitung sind mit dem einverstanden, was wir geplant haben.“ Spielgeräte würden umgesetzt, der Garten erhalten. Auch benötige man nur rund zehn Prozent des Grundstücks, für die Schule bleibe genug Platz. Den Sorgen der Schule in Sachen Lärm sei man entgegen gekommen, habe das Kita-Gebäude von der Elbestraße weg hin zur Diemelstraße, eine kleine Seitenstraße, gedreht.
Dafür, dass genau hier nun neue Probleme warten, sieht der Kita-Planer keine Veranlassung. Das Straßenverkehrsamt habe bereits genau geprüft. „Wir sehen keinen Grund zur Sorge, es sollen und werden nicht alle Eltern mit dem Auto kommen“, bemerkt Schroer. Den Schulnachbarn müsse klar sein, dass sie an einer Gemeindebedarfsfläche wohnten und damit verbundene Beeinträchtigungen auch hinnehmen müssten. Entscheiden wird der Jugendhilfeausschuss im Lauf des Jahres.