Rellinghausen. . Der Umbau des denkmalgeschützten alten Rathauses Rellinghausen an der Frankenstraße soll in Kürze beginnen. Die Stadttochter GSE richtet dort Tagespflege-Plätze für Senioren ein. Die Renovierung soll zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Euro kosten. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Sparkassen-Stiftung.
Viele Jahre hatten Politiker und die Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald um den Erhalt des denkmalgeschützten alten Rathauses Rellinghausen an der Franken-/Eisenbahnstraße gekämpft, mehrere Verkaufsversuche seitens der Stadt waren gescheitert. Kurz vor Weihnachten 2012 kam die ersehnte Nachricht: Der Kaufvertrag zwischen Stadt und Stadttochter GSE (Gesellschaft für soziale Dienstleistungen Essen) war nach rund zweijährigen Verhandlungen unterzeichnet worden. „Die Eintragung ins Grundbuch läuft, die 200 000 Euro Kaufpreis sind überwiesen“, bestätigt GSE-Sprecherin Angela Köhler.
Auch für Demenzpatienten
Derzeit werde die Konzeption für die künftige Nutzung des Gebäudes erstellt. Im alten Rathaus sollen 16 bis 20 Tagespflegeplätze für Senioren, auch für Demenzkranke, entstehen. „Die Senioren werden an fünf Tagen in der Woche morgens gebracht und abends wieder abgeholt, können aber auch an weniger Tagen die Betreuung in Anspruch nehmen“, sagt Köhler. Das Angebot umfasse Alltagsaktivitäten wie spielen, Zeitung lesen, gemeinsam essen, aber auch medizinische Betreuung und die Versorgung durch den sozialen Dienst. Die Betreuung umfasse teilweise Dienstleistungen, die auch in Seniorenheimen geboten würden - mit dem Unterschied, dass die alten Menschen abends wieder nach Hause kommen. „Ziel ist es, die Unterbringung im Heim hinauszuzögern und die pflegenden Angehörigen wenigstens zeitweise zu entlasten“, so Angela Köhler.
Die Einrichtung werde aufgrund der Lage wahrscheinlich besonders von Senioren aus Rellinghausen und Stadtwald frequentiert werden, mutmaßt Köhler.
Doch bis es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen. „Es soll bald losgehen. Wir haben die Hoffnung, dass die Umbauarbeiten in anderthalb Jahren abgeschlossen sein werden“, so die Sprecherin. 1,3 bis 1,5 Millionen Euro seien zusätzlich zum Kaufpreis für die Renovierung veranschlagt, die unter strengen Denkmalschutz-Auflagen erfolgen werde. Die GSE befinde sich derzeit in Verhandlungen mit der Sparkassen-Stiftung über etwaige Zuwendungen.
In einem ersten sichtbaren Schritt soll bald das Efeu an der Außenwand entfernt werden, dann werden Dach und Fassade erneuert. Später werden die Räume des zweigeschossigen Gebäudes für die neue Nutzung vorbereitet. Außen soll ein gläserner Aufzug installiert werden. Bei der GSE ist man überzeugt, dass sich der große Aufwand lohnt. Angela Köhler: „Das alte Rathaus ist schon ein echtes Juwel, ein stadtteilprägendes Gebäude.“