Margarethenhöhe. . Peter Gerhards fährt seit Jahren ehrenamtlich die Bürgerbus-Strecke zwischen Haarzopf und Rüttenscheid. Auf der Margarethenhöhe ist wegen falsch geparkter Autos an Haltestellen und in Kreuzungsbereichen oft kein Durchkommen, klagt er.

Über rücksichtslose Autofahrer ärgert sich der Bürgerbus-Fahrer Peter Gerhards (74). Seit Jahren absolviert er regelmäßig die Strecke zwischen dem Sonnenscheinsweg in Haarzopf und dem Alfried-Krupp-Krankenhaus in Rüttenscheid. Probleme haben er und seine Kollegen in den engen Straßen der alten Margarethenhöhe zu bewältigen: Oftmals parken Autofahrer trotz absoluten Halteverbots die Haltestellen des Bürgerbusses zu oder stellen ihre Autos so nah an den Kreuzungen ab, dass der Mercedes Sprinter kaum abbiegen kann.

„Das ist ärgerlich, denn wir alle fahren ja ehrenamtlich, investieren Zeit und Kraft, um den Bürgern ein zusätzliches Angebot zu den Strecken der Evag zu machen“, sagt Gerhards, der 40 Jahre lang für die Berufsfeuerwehr im Einsatz war. Was ihn immer wieder motiviere, sei die Dankbarkeit der Menschen, die den Bürgerbus sehr wohl zu schätzen wüssten. An den zugeparkten Haltestellen und Kreuzungen sei es schon wiederholt zu kleinen Unfällen gekommen. Manchmal müsse er beim Abbiegen zehnmal rangieren oder gar Umwege fahren - und Parallelfahrten zur Evag seien vertraglich nicht erlaubt. Oft könne er den Fahrplan nicht einhalten, die siebenminütige Toilettenpause am Krupp-Krankenhaus entfalle.

Im vergangenen Jahr habe ein Autofahrer im absoluten Halteverbot geparkt, um eine Zeitung zu kaufen. Als Gerhards ihn aufforderte, wegzufahren, habe ihn der Mann beschimpft und das Fahrzeug bespuckt. Gerhards holte die Polizei, der Mann musste 150 Euro Strafe zahlen - und entschuldigte sich später schriftlich bei Gerhards. Der Haarzopfer und sein Fahrdienstleiter Dieter Pfaff (78) appellieren an die Bürger, die Halteverbotsschilder ernst zu nehmen. „Vielleicht könnten Poller im Kreuzungsbereich das Parken dort verhindern“, schlägt Gerhards vor.

„Wer im Kreuzungsbereich parkt, riskiert natürlich einen Strafzettel“, sagt Renate Kusch vom Presseamt der Stadt. Poller kosteten nicht nur Geld, man könne sie natürlich - schon im Sinne des Straßenbildes - nicht überall aufstellen. Zudem gehe der Trend derzeit zu weniger Verkehrsschildern. Aber: Vertreter der Verkehrsbehörde würden sich die Situation demnächst vor Ort ansehen.

Der Bürgerbus wird gut angenommen, konnte schon über 160 000 Fahrgäste befördern. „Wir haben anfangs mit 30 Leuten pro Tag kalkuliert. Inzwischen sind es 70 bis 80, bei Schnee auch über 100“, ist Fahrdienstleiter Pfaff stolz. Er hob den Bürgerbus damals mit aus der Taufe. Da er aus gesundheitlichen Gründen nicht als Fahrer in Betracht kam, kümmerte er sich von Anfang an um das Organisatorische, sorgt dafür, dass der Betrieb von 7.10 bis 19.45 Uhr läuft. „Wir könnten noch weitere Fahrer gebrauchen“, sagt Pfaff.