Südostviertel. . Seit Sommer sanieren die Stadtwerke den Wasserturm an der Steeler Straße. Die Schäden an dem denkmalgeschützten Bauwerk sind jedoch größer, als im Vorfeld angenommen. Ein Gutachten soll jetzt Aufschluss über das weitere Vorgehen geben.
Die Stadtwerke sanieren seit Sommer den Wasserturm an der Steeler Straße. Jetzt wird das Gerüst wieder abgebaut. Damit sind die Arbeiten aber noch nicht abgeschlossen. Wie es weitergeht, ist unklar. „Wir haben ein Drittel der Fassade saniert. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Schäden am Wasserturm deutlich größer sind, als vorher angenommen“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun.
Mauern sind teils drei Meter dick
Die Sanierungsarbeiten seien im vorderen Bereich und dort, wo sich der Taxi-Stand befindet, durchgeführt worden. Das Problem: Beim Erneuern der Ziegel lösten sich immer mehr Steine aus der Fassade, drohten auf den Gehweg zu fallen.
„Das ist aber ein reines Fassaden-Problem, kein statisches Problem, denn die Mauern sind teils bis zu drei Meter dick“, so Pomplun weiter. Jetzt habe man ein Gutachten anfertigen lassen, wie weiter zu verfahren sei. „Nach der Auswertung werden wir auch unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt entscheiden, wie wir weiter vorgehen“, so Pomplun. Da der 1883 bis 1884 erbaute Wasserturm unter Denkmalschutz stehe, müsse man auch Kontakt mit der Denkmalbehörde aufnehmen.
Die Fassade sei, so Pomplun, nach dem Zweiten Weltkrieg offenbar nur provisorisch wieder hergerichtet worden, was zu den jetzt auftretenden Schäden führe.
Vorerst sei der Wasserturm außer Betrieb genommen worden, was allerdings aufgrund des relativ geringen Fassungsvermögens von zwei Millionen Litern (zum Vergleich: Der Bredeneyer Wasserturm fasse 28 Millionen Liter) kein Problem darstelle. Der Inhalt der Wassertürme werde dazu genutzt, Verbrauchsspitzen morgens und mittags, wenn sehr viele Leute duschen beziehungsweise kochen, aufzufangen. Tagsüber werde also zusätzliches Wasser ins Netz gespeist, nachts erfolge dann wieder der Zulauf durch die Wasserrohre, so dass der Behälter wieder aufgefüllt werde.
Im Wasserturm an der Steeler Straße, dessen postalische Adresse eigentlich Kurfürstenstraße 1 lautet, hat die Essener Tafel, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt, Räume für ihre Arbeit angemietet.