Margarethenhöhe. Die Stadt modernisierte die Anlage des Tusem am Fibelweg, verlegte Kunstrasen und baute eine neue Tartanbahn. Jetzt wurde der Platz offiziell eingeweiht. Fußballer und Leichtathleten freuen sich über mehr Komfort.
Auf dem Platz des Tusem-Geländes am Fibelweg liegt eine Schneedecke. Was man witterungsbedingt bei der offiziellen Eröffnung nicht sehen kann, ist aber tatsächlich vorhanden: der grüne Kunstrasen, umringt von einer roten Tartanbahn. „An Tagen wie diesen schlägt jedes Tusem-Herz höher. Das ist wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten zusammen“, beschreibt Präsident Ulrich Gaißmayer das, wie er es bezeichnet, „Jahrhundertgeschenk“ an den Verein.
86 Jahre lang pachtete der Tusem das Gelände von der Margarethe-Krupp-Stiftung. Im Frühjahr 2012 übernahm die Verwaltung der Sport- und Bäderbetriebe Essen (SBE) die Sportanlage und übergab sie dem Tusem zur eigenverantwortlichen Nutzung. Unverzüglich nach der Übernahme gingen die SBE das Projekt Modernisierung an. Die Fertigstellung verlief schneller und kostengünstiger als anfangs gedacht, denn es waren die hausinternen Mitarbeiter selbst, die das Projekt planten und während der Umbauzeit beaufsichtigten. Die erwarteten Baukosten konnten so - ohne Inanspruchnahme eines Architekten - um 15 Prozent reduziert werden; der Gesamtaufwand beläuft sich auf 650.000 Euro.
Das sei es auf jeden Fall wert gewesen, ist Bürgermeister Rudolf Jelinek (SPD) überzeugt. „Ich bin mir sicher, dass der Sport auf dieser Anlage jetzt doppelt so viel Spaß macht“, so Jelinek. Der Tusem hätte schließlich eine lange Tradition und sei eine feste Größe in der Stadt. Den Erfolg gelte es, so der Bürgermeister, unbedingt fortzusetzen.
Vorbei sind also nun die Zeiten, in denen sich die Fußballspieler Verletzungen und Narben durch das Hinfallen auf der Asche zuzogen, die Kleidung verschmutzt wurde oder die Leichtathleten auf Beton laufen mussten, so wie es seit 1926 am Fibelweg der Fall war. Das taten auf der Anlage durchaus namhafte Sportler wie unter anderem Siebenkämpferin Sabine Braun, die erste deutsche Leichtathletin, die an fünf Olympischen Spielen teilnahm.
„Das hätte schon viel eher passieren müssen“, findet Justin Behrendt, Spieler der ersten Mannschaft. Sein Kollege Colin Hartmann nickt zustimmend und ergänzt: „Ein Kunstrasenplatz ist einfach zukunftsträchtig.“
Und wie fühlt es sich an, auf einem grünen „Teppich“ zu kicken? „Das ist ein himmelweiter Unterschied; ein ganz anderes Spiel als auf Asche. Das geht jetzt tatsächlich in Richtung Fußball“, beschreibt Hartmann den Komfort des Platzes.
Schon bald soll übrigens der nächste Traum für die Tusem-Mitglieder wahr werden: Dann gilt es, die Umkleiden und das Clubhaus zu restaurieren.