Essener Süden. . Das Schulverwaltungsamt prüft derzeit, wie Vorgaben durch das landesweite Schulrechtsänderungsgesetz,das etwa kleinere Klassen vorsieht, umgesetzt werden können. 84 Erstklässler wurden allein an der zusammengelegten Grundschule in Haarzopf angemeldet.
Die Grundschulen im Essener Süden freuen sich über einen geburtenstarken Jahrgang: Alle Schulen zwischen Rellinghausen und dem Südviertel können im Schuljahr 2013/2014 mindestens zwei Eingangsklassen bilden. An manchen Schulen hat sich die Zahl der Anmeldungen im Vergleich zum Vorjahr sogar fast verdoppelt. An der Grundschule Haarzopf etwa, wo Schulleiter René Klaus in der Steigerung von 57 auf 84 Erstklässler auch eine Bestätigung dafür sieht, „dass die Schule nach der Zusammenlegung im Stadtteil angenommen wird“. Seit August lernen die Kinder der ehemaligen Hatzper- und Gemeinschaftsgrundschule gemeinsam an der Grundschule Haarzopf, die in zwei Jahren in den Neubau an der Raadter Straße zieht (wir berichteten).
Klassen sollen kleiner werden
Wie in Haarzopf ist auch an weiteren Grundschulen unklar, ob alle angemeldeten Kinder angenommen werden können. So richtet sich die Zahl der Eingangsklassen seit dem Beschluss des achten Schulrechtsänderungsgesetzes durch die rot-grüne Landesregierung künftig nach den stadtweiten Anmeldezahlen. Insgesamt werden in Essen im kommenden Jahr mehr als 4500 Kinder eingeschult. Diese Zahl muss laut Gesetz durch 23 geteilt werden, um auf die maximale Zahl der Eingangsklassen zu kommen: In Essen würde das stadtweit höchstens 196 Klassen bedeuten. Nach Willen von Schulministerin Löhrmann sollen sich die außerdem verkleinern - der Richtwert wird in mehreren Schritten von derzeit 24 auf 22,5 im Schuljahr 2015/16 abgesenkt.
Wie das etwa an der Ganztagsgrundschule an der Heinickestraße im Südviertel funktionieren kann, wird schulverwaltungsintern zu klären sein. Maximal zwei Klassen können dort gebildet werden, für das kommende Schuljahr stehen 76 Mädchen und Jungen auf der Liste. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Schulstart in diesem Jahr, in dem für 47 Kinder der Ernst des Lebens begann. „Das ist sehr erfreulich und eine Bestätigung unserer Arbeit“, sagt Schulleiterin Anja Warmuth. Ähnlich auch die Lage an der Ardeyschule, wo sich die Schülerzahlen ebenfalls von 27 auf 49 Kinder fast verdoppelten.
Es liegt nun am Schulverwaltungsamt, möglichst allen Kindern gerecht zu werden und einen wohnortnahen Schulplatz zuzuweisen. An anderen Grundschulen, wie etwa der Käthe-Kollwitz- oder Stiftsschule, sind die Anmeldezahlen leicht zurück gegangen. Da noch Nachmeldungen möglich sind, werden die endgültigen Aufnahmeentscheidungen im Frühjahr 2013 getroffen.