Essen-Rüttenscheid. . Das Bürgerforum zur Messeertüchtigung stieß nur auf geringen Zuspruch. Claus Militzer vom Freundeskreis Grugapark sieht den Entwurf mit „lachendem und weinendem Auge“.

Interessiert die Ertüchtigung der Messe den Bürger nicht mehr, oder hat er sich schlichtweg mit dem Siegerentwurf angefreundet und lässt den Dingen nun ihren Lauf? Axel Baumm der den Prozess für die Grundstücksverwaltung Essen (GVE) begleitet, erklärt sich den geringen Zuspruch beim von Messe und GVE initiierten Bürgerforum jedenfalls so: „Es gab im Vorfeld viele Diskussionen. Der jetzige Entwurf lässt vor allem im Bezug auf den Grugapark größte Behutsamkeit walten und die Messe nicht als Bollwerk erscheinen. Ich denke, dass die Pläne den Wünschen der Bürger gerecht werden.“

Lob auch von den Kritikern

Gerade einmal 25 Teilnehmer waren ins Foyer der Messe West gekommen, um offene Fragen bezüglich des Düsseldorfer Siegerentwurfs zu klären. Der heimste selbst von Seiten der schärfsten Kritiker Lob ein. Claus Militzer vom Freundeskreis Grugapark etwa sagte, er sehe den Entwurf mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“. Über den Flächenverlust von 8,50 Meter im Grugapark könne man nicht froh sein, dennoch seien die Düsseldorfer Pläne ein guter Kompromiss. Sicher gehen wollte Militzer, dass die in den Entwürfen vorgesehenen Bauminseln tatsächlich entstehen. In diesem Punkt konnte Roland Weiss, der den Bau für die Messe organisiert, nicht endgültig grünes Licht geben: „Wir müssen noch abwägen, wie wir diese guten Ideen der Planer umsetzen und inwiefern wir uns es leisten können, vermietbare Flächen zu schönen Freiflächen umzugestalten.“ Messe-Chef Frank Thorwirth betonte vor diesem Hintergrund erneut, dass es sich um eine Ertüchtigung, keine Erweiterung handele. „Die Fläche, die wir den Ausstellern anbieten können, bleibt gleich.“ Dabei werde sie aber viel attraktiver, allein schon mit dem mehr als 2000 Plätze bietenden Kongresssaal, der künftig angeboten werden könne.

Anwohner Heinz-Rüdiger Engeln interessierte insbesondere der geplante Verwaltungsbau auf dem jetzigen Parkplatz P3. Seit 1978 wohnt er an der Joseph Lenné-Straße direkt vis-à-vis zur Messe. „So wie es aussieht, kann ich Herrn Thorwirth demnächst direkt auf den Schreibtisch schauen“, scherzte der 69-Jährige. Sorgen bereitet ihm lediglich die Frage, an welcher Seite die Einfahrt für die vorgesehene Tiefgarage unter dem Gebäude entsteht. Darüber hinaus begrüße er die Pläne. „Die Ertüchtigung ist notwendig. Dabei kommt es vor allem auf ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft an“, sagt Engeln.

Um dieses Miteinander beizubehalten, will die Messe - ungeachtet des geringen Interesses beim vergangenen Forum - die Informationsveranstaltungen für Bürger fortsetzen, versprach Sprecherin Gabriele von Graes.