Haarzopf. . Kommerz oder sozial ausfgerichteter Bau? Die Stadt stellt die Grundlagen vor, auf denen die Planung für das Gelände der Hatzper Schule entstehen wird. Die Bürger engagieren sich, wollen dort alternative Wohnformen ansiedeln.
Kommerz oder eine soziale Ausrichtung? Die Zukunft der heutigen Grundschule an der Hatzper Straße, die 2014 von der neuen Gemeinschaftsgrundschule an der Raadter Straße abgelöst werden soll, ist umstritten. Ein Vorschlag des städtischen Planungsamtes könnte eine Kompromisslösung werden. In ihrer heutigen Sitzung wird die Bezirksvertretung (BV) III darüber beraten.
Kita, Behinderte und mehr
Seit Wochen baggert Dietmar Matzke bei den städtischen Planern, um die Vorstellungen der Bürger-Bewegung irgendwie ins Planwerk zu bekommen, das die Zukunft des 5000 Quadratmeter großen Grundstücks regeln wird. „Einfamilienhäuser haben wir genug“, erteilt Matzke der gängigen Lösung eine Absage, die den größten Profit für Flächen verspricht. Die Bürger wollen gemeinsames Wohnen mehrerer Generationen, Behinderter und eine Kita. In einer Bürgerversammlung am Tommesweg soll dies diskutiert werden (27. November).
Zwei Varianten werden für den neuen Bebauungsplan von der Stadt vorgeschlagen. Vier bis sieben Einfamilienhäuser könnten gebaut werden, dazu eine separate oder eine, in einem großen Gebäuderiegel entlang der Hatzper Straße untergebrachte, Kita. Der zweigeschossige Riegel könne auch als Heimstatt für Mehrgenerationenwohnen genutzt werden. „Immerhin. Mit vier bis sechs Doppelhäusern können wir leben“, kommentiert der Matzke. Gerne würden die Bürger das alte Schulhaus erhalten und in ihr Modell integrieren.
Unterstützung für das Miteinander verschiedener Generationen hatten die bewegten Bürger bereits in der vergangenen Sitzung der BV III erhalten, als alle Parteien – mit Verweis auf bis zu 120 neue Wohnungen auf dem Thyssen-Krupp-Gelände Humboldt-straße – den Bedarf nach Ein- und Zweifamilienhäuser gering einschätzten.
„Wir können mit dem vorgestellten Plan leben. Um Parkplätze zu schaffen, müsste aber der Gebäuderiegel an der Hatzper Straße um 25 Meter nach hinten verlegt werden“, so Rainer Pflugrad, SPD-Sprecher in der BV III. CDU-Chef Lothar Föhse ist zum größten Teil einverstanden mit den Vorschlägen der Stadt. Aber: „Man sollte wirklich prüfen, ob das Schulgebäude erhalten bleiben kann. Für das Mehrgenerationenwohnen braucht man eben einen Investor.“
Zwei Initiativen, die sich für generationenübergreifende Wohnformen einsetzen, interessieren sich für die Fläche an der Hatzper Straße. Als Konkurrenten sollte man die allerdings nicht verstehen.
„Wir sind schon recht lange auf der Suche nach einem geeigneten Objekt oder Grundstück“, berichtet Angelika Schlüter, Vereinsvorsitzende von „Statthaus“. Die aktuell rund zehn Mitglieder im Alter von 45 bis 70 Jahren wissen ziemlich präzise, was sie wollen: „Ein Drittel Familien mit Kindern, ein Drittel Paare und Singles um die 50 Jahre und ein Drittel Senioren“, erläutert die Vorsitzende. Benötigte Finanzmittel seien vorhanden.
Das Projekt „Alt und bunt“ ist eine Interessengemeinschaft von rund 40 Personen, die sich zusammensetzt aus einer Gruppe von Interessierten an einer Alten-/Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft und einer Gruppe von Menschen mit Behinderung. Sie wünschen sich auch einen Stützpunkt mit professionellen Pflegern.