Bergerhausen. Erinnerungen an die Zeit, als Coca Cola noch aus Bergerhausen kam, tauschten die ehemaligen Mitarbeiter beim zehnten Treffen aus, das in der früheren Deutschlandzentrale der Firma stattfand. Viele wandelten dabei auf altbekannten Pfaden - auch wenn im heutigen Kreativquartier Alexanderpark an der Max-Keith-Straße nicht mehr allzu viel an die Vergangenheit erinnert.

Max-Keith-Straße? Ach, da wo früher Coca Cola war? Thomas Siepmann kennt die Fragen nur zu gut; ist er doch seit fünf Jahren mit seiner Agentur TAS Hauptmieter des Gebäudes, in dem einst Coca Cola seinen Sitz hatte - bis das Unternehmen seinen Standort 2003 nach Berlin verlegte. Für die rund 300 Mitarbeiter, die zuletzt in der Essener Zentrale arbeiteten, hieß es damals Abschied nehmen. Doch nicht für immer. Denn einmal im Jahr gibt es ein großes „Familientreffen“. Neun Mal kamen die Ex-Arbeitskollegen schon zusammen; das jetzige, zehnte Treffen sollte ein besonderes sein: Und welcher Ort könnte da passender sein, als der einstige gemeinsame Arbeitsplatz, an dem man so viel Zeit verbracht hat, so viel Arbeit, aber auch Spaß hatte.

Nicht mehr viel erinnert an früher

Eben „ein historischer Ort“, wie ihn Ex-Mitarbeiter und Organisator Rolf Sachtleben vor den ehemaligen Arbeitskollegen im großen Konferenzraum auf der ehemaligen Chefetage bezeichnet. Klar, dass in dem heutigen Alexanderpark - der sich mehr und mehr zu einem Kreativquartier entwickelt - nicht mehr viel an früher erinnern würde, aber: „Diese Marmorstufen und den Aufzug gibt es immer noch“, scherzt Sachtleben, der 30 Jahre lang Mitarbeiter des Unternehmens war. Offensichtlich werden an diesem Tag nicht nur bei Rolf Sachtleben viele Erinnerungen wieder wach, sondern auch bei seinen Ex-Kollegen.

„Ich war seit 15 Jahren nicht mehr hier und dabei bin ich hier jahrelang ein- und ausgegangen. Die Zeit hier hat mich positiv geimpft; ich trage die braune Brause noch immer in mir“, lacht Olaf Lassalle, dessen Laufbahn im Marketing-Bereich in Bergerhausen begann. Der heute 46-Jährige sieht’s ähnlich wie Rolf Sachtleben: „Auf den ersten Blick hat sich gar nicht so viel verändert. Das Treppenhaus - als sei es gestern gewesen . . .“

Janine Zibner kann sich ebenfalls noch bestens an ihre einstige Arbeitsstätte erinnern. Ihr Blick schweift über den Parkplatz: „Da drüben, da war die Konzentratfabrik“, erklärt sie. Dass sie heute, nach so langer Zeit, wieder an diesem Ort steht, beschert der 43-Jährigen ein gutes, aber auch ein komisches Gefühl: „Man merkt halt, dass man nicht mehr dabei ist. Aber das war eine tolle Zeit!“ Mit dieser Aussage steht sie sicherlich nicht alleine da – sonst wären ja nicht so viele zum Familientreffen gekommen.