Bergerhausen/Rüttenscheid/Heisingen. . Der gebürtige Kroate Drago Begic eröffnete 1962 seinen ersten Imbiss in Gelsenkirchen. Heute führt er drei Restaurants in Essen und Mülheim. Ans Aufhören denkt der 78-Jährige noch lange nicht, denn für den Ruhestand hat er einfach keine Zeit, obwohl ihn seine drei Töchter in den Restaurants unterstützen und diese später auch übernehmen werden.

Wenn Drago Begic über die Straße läuft, schauen ihm die Leute oft hinterher - was entweder an seinem Markenzeichen, den verschieden farbigen Schuhen, liegen könnte, oder daran, dass er seit 50 Jahren in der Gastronomie tätig und dementsprechend bekannt ist. Der Heisinger - Gäste kennen und nennen ihn meist nur beim Vornamen Drago, nach dem auch seine Restaurants benannt sind - feiert das Jubiläum bis Ende Oktober in seinen drei aktuellen Restaurants: der Zornigen Ameise an der Ruhr, an der Alfredstraße in der Nähe der Grugahalle und in Mülheim.

24 Lokale seit 1962

Der heute 78-Jährige flüchtete 1957 aus dem damaligen Jugoslawien, kam über Österreich ins Ruhrgebiet und arbeitete drei Jahre lang im Bergbau in Bottrop. 1962 eröffnete der gebürtige Kroate dann seinen ersten Imbiss - in einem Wohnwagen in Gelsenkirchen. Es folgten diverse Imbisse, später auch in festen Gebäuden, und Restaurants. „Insgesamt 24 Lokale habe ich bis heute besessen, die meisten im Ruhrgebiet, aber auch bis Iserlohn und Lippstadt bin ich gekommen“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann, der als Gastronom seine Berufung gefunden hat. An die 1000 Angestellte waren in den 50 Jahren in seinen Betrieben beschäftigt, schätzt der 78-Jährige, der keineswegs ans Aufhören denkt: „Für den Ruhestand habe ich keine Zeit. Ich bin täglich zehn Stunden in meinen drei Restaurants unterwegs.“ Unterstützt wird er nicht nur von den derzeit rund 50 Mitarbeitern, sondern vor allem von der Familie. „Meine drei Töchter Susanne, Stefanie und Sabina sind ja auch im Geschäft“, freut sich Drago Begic, der seine Frau Christa in Bottrop kennenlernte.

Gekocht wird bei Drago Begic international, nur der Balkanteller erinnert an seine kroatische Heimat, die der Gastronom immer noch regelmäßig besucht. Im Restaurant an der Gruga essen Messebesucher und Aussteller, aber auch Prominente wie Dieter Bohlen, Atze Schröder oder Udo Jürgens, die in der Grugahalle gastieren. Das etwas versteckt liegende Restaurant in Bergerhausen besuchen dagegen fast nur Stammgäste. Dragos Erfolgsrezept: „Ich kaufe immer gute Ware, nur so kann man gut kochen“, sagt der Inhaber, der von sich selbst behauptet: „Ich kann nicht kochen, aber schmecken.“ Und so kontrolliert er die Speisen auf ihre Qualität.

Den Anspruch des Vaters bekam auch Tochter Susanne Begic schon zu spüren. „Meine Eltern kamen aus dem Urlaub und ich hatte billige Kaffeesahne eingekauft. Das Theater kann sich keiner vorstellen“, erinnert sie sich.

Seit 1984 führt Drago Begic das Restaurant an der Zornigen Ameise, 1994 kam das Lokal an der Gruga und 2006 das in Mülheim dazu.

Zu erkennen ist Drago Begic an den verschieden farbigen Schuhen und Strümpfen - eine Idee, auf die ihn 2005 das Frühstücksfernsehen brachte und die seitdem sein Markenzeichen geworden ist. Jedes Modell kauft er seitdem zweimal - und macht dabei auch vor schrillen Farbkombinationen wie Lila und Grün oder silbernen und goldenen Metallic-Tönen nicht Halt. Die passenden Socken kauft er in der Damenabteilung: „Für Männer gibt es ja meist nur Schwarz oder Blau“, lacht er und freut sich, dass man ihn selbst auf Fachmessen in Hamburg oder anderswo an seinem farbenfrohen Fußkleid erkennt.

„Das Schönste an meinen Beruf ist, dass man unter Menschen ist, nie Langeweile hat“, sagt Drago Begic. „Und die Leute sind in der Regel gut gelaunt, weil sie ja Freizeit haben und ein leckeres Essen erwarten“, ergänzt Tochter Susanne Begic, die wie ihre Schwestern die Hotelfachschule absolvierte. Gefeiert wird das 50-Jährige mit besonderen Angeboten. Infos unter www.dragorestaurant.de.